HOME


  

 

 Mein Kampf

ADOLF HITLER

 

13

 
Deutsche Bündnispolitik nach dem Kriege

 

Die Zerfahrenheit der außenpolitischen Leitung des Reiches in der Aufstellung grundsätzlicher Richtlinien für eine zweckmäßige Bündnispolitik setzte sich nach der Revolution nicht nur fort, sondern wurde noch übertroffen. Denn wenn vor dem Kriege in erster Linie allgemeine politische Begriffsverwirrungen als Ursache unserer verfehlten Staatsleitung nach außen gelten durften, dann war es nach dem Krieg ein Mangel an ehrlichem Wollen. Es war natürlich, daß die Kreise, die durch die Revolution endlich ihre destruktiven Ziele erreicht sahen, kein Interesse an einer Bündnispolitik besitzen konnten, deren Endergebnis die Wiederaufrichtung eines freien deutschen Staates sein mußte. Nicht nur, daß eine solche Entwicklung dem inneren Sinne des Novemberverbrechens widersprochen, nicht nur, daß sie die Internationalisierung der deutschen Wirtschaft und Arbeitskraft unterbrochen oder gar beendet hätte: es wäre auch die politische Auswirkung im Innern als Folgeerscheinung einer außenpolitischen Freiheitserkämpfung für die Träger der heutigen Reichsgewalten in der Zukunft verhängnisvoll gewesen. Man kann sie eben die Erhebung einer Nation nicht denken ohne eine vorhergegangene Nationalisierung derselben, so wie umgekehrt jeder gewaltige außenpolitische Erfolg zwangsläufig Rückwirkungen im gleichen Sinne ergibt. Jeder Freiheitskampf führt erfahrungsgemäß zu einer Steigerung des Nationalgefühls, des Selbstbewußtseins und damit aber auch zu einer schärferen Empfindlichkeit antinationalen Elementen und ebensolchen Bestrebungen gegenüber. Zustände und Personen, die in friedsamen Zeiten geduldet, ja oft nicht einmal beachtet werden,

{685 Gründe des Versagens}

finden in Perioden aufwühlender nationaler Begeisterung nicht nur Ablehnung, sondern einen Widerstand, der ihnen nicht selten zum Verhängnis wird. Man erinnere sich nur z. B. an die allgemeine Spionenfurcht, die bei Ausbruch von Kriegen in der Siedehitze menschlicher Leidenschaften plötzlich hervorbricht und zu brutalsten, manchmal sogar ungerechten Verfolgungen führt, obwohl sich jeder sagen kann, daß die Spionengefahr in den langen Jahren einer Friedenszeit größer sein wird, auch wenn sie aus natürlichen Gründen die allgemeine Beachtung nicht im gleichen Umfang findet.

Der feine Instinkt der durch die Novemberereignisse an die Oberfläche gespülten Staatsparasiten ahnt schon aus diesem Grunde in einer durch kluge Bündnispolitik unterstützten Freiheitsbewegung unseres Volkes und der dadurch bedingten Entflammung nationaler Leidenschaften die mögliche Vernichtung des eigenen verbrecherischen Daseins.

So wird es verständlich, warum die seit dem Jahre 1918 maßgebenden Regierungsstellen in außenpolitischer Hinsicht versagten und die Leitung des Staates den wirklichen Interessen der deutschen Nation fast immer planmäßig entgegenarbeitete. Denn was auf den ersten Blick als planlos erscheinen könnte, entlarvt sich bei näherem Hinsehen nur als die konsequente Weiterverfolgung des Weges, den die Novemberrevolution 1918 zum ersten Male in aller Öffentlichkeit beschritt.

Freilich muß man hier unterscheiden zwischen den verantwortlichen oder besser "verantwortlichseinsollenden" Führern unserer Staatsgeschäfte, dem Durchschnitt unserer parlamentarischen Politikaster und der großen stupiden Hammelherde unseres schafsgeduldigen Volkes.

Die einen wissen, was sie wollen. Die anderen machen mit, entweder weil sie es wissen oder doch zu feige sind, dem Erkannten und als schädlich Empfundenen rücksichtslos entgegenzutreten. Die übrigen aber fügen sich aus Unverständnis und Dummheit.

Solange die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei nur den Umfang eines kleinen und wenig bekannten

{686 Ziel der Außenpolitik Freiheit für morgen}

Vereines besaß, konnten außenpolitische Probleme in den Augen mancher Anhänger untergeordnete Bedeutung besitzen. Dies besonders deshalb, weil ja gerade unsere Bewegung immer grundsätzlich die Auffassung vertrat und vertreten muß, daß die äußere Freiheit weder vom Himmel noch durch irdische Gewalten als Geschenk gegeben wird, sondern vielmehr nur die Frucht einer inneren Kraftentfaltung zu sein vermag. Nur die Beseitigung der Ursachen unseres Zusammenbruchs sowie die Vernichtung der Nutznießer desselben kann die Voraussetzung zum äußeren Freiheitskampf schaffen.

Man kann also schon verstehen, wenn aus solchen Gesichtspunkten heraus in der ersten Zeit der jungen Bewegung der Wert der außenpolitischen Fragen gegenüber der Bedeutung ihrer inneren reformatorischen Absichten zurückgesetzt wurde.

Sowie jedoch der Rahmen des kleinen, unbedeutenden Vereins geweitet und endlich gesprengt wurde und das junge Gebilde die Bedeutung eines großen Verbandes bekam, ergab sich auch bereits die Notwendigkeit, zu den Fragen der außenpolitischen Entwicklung Stellung zu nehmen. Es galt, Richtlinien festzulegen, die den fundamentalen Anschauungen unserer Weltauffassung nicht nur nicht widersprechen, sondern sogar einen Ausfluß dieser Betrachtungsweise darstellen.

Gerade aus dem Mangel an außenpolitischer Schulung unseres Volkes ergibt sich eine Verpflichtung für die junge Bewegung, den einzelnen Führern sowohl als der breiten Masse durch großzügige Richtlinien eine Form des außenpolitischen Denkens zu vermitteln, die die Voraussetzung ist für jede einst stattfindende praktische Durchführung der außenpolitischen Vorbereitungen zur Wiedergewinnungsarbeit der Freiheit unseres Volkes sowie einer wirklichen Souveränität des Reiches.

Der wesentliche Grund- und Leitsatz, der bei der Beurteilung dieser Frage uns immer vorschweben muß, ist der, daß auch die Außenpolitik nur ein Mittel zum Zweck,

{687 Ziel der Außenpolitik Freiheit für morgen}

der Zweck aber ausschließlich die Förderung unseres eigenen Volkstums ist. Es kann keine außenpolitische Erwägung von einem anderen Gesichtspunkt aus geleitet werden als dem: Nützt es unserem Volk jetzt oder in der Zukunft, oder wird es ihm von Schaden sein?Es ist dies die einzig vorgefaßte Meinung, die bei der Behandlung dieser Frage gelten darf. Parteipolitische, religiöse, humane, überhaupt alle übrigen Gesichtspunkte scheiden restlos aus.

×

War vor dem Kriege die Aufgabe einer deutschen Außenpolitik die Sicherstellung der Ernährung unseres Volkes und seiner Kinder auf diesem Erdball durch die Vorbereitung der Wege, die zu diesem Ziele führen konnten, sowie die Gewinnung der dabei benötigten Hilfskräfte in der Form zweckmäßiger Bundesgenossen, so ist sie heute die gleiche, nur mit dem Unterschiede: Vor dem Kriege galt es, der Erhaltung des deutschen Volkstums zu dienen unter Berücksichtigung der vorhandenen Kraft des unabhängigen Machtstaates, heute gilt es, dem Volke erst die Kraft in der Form des freien Machtstaates wiederzugeben, die die Voraussetzung für die spätere Durchführung einer praktischen Außenpolitik im Sinne der Erhaltung, Förderung und Ernährung unseres Volkes für die Zukunft ist.

Mit anderen Worten: Das Ziel einer deutschen Außenpolitik von heute hat die Vorbereitung zur Wiedererringung der Freiheit von morgen zu sein.

Dabei muß gleich ein fundamentaler Grundsatz immer im Auge behalten werden: Die Möglichkeit, für ein Volkstum die Unabhängigkeit wieder zu erringen, ist nicht absolut gebunden an die Geschlossenheit eines Staatsgebietes, sondern vielmehr an das Vorhandensein eines

{688 Voraussetzung für die Befreiung verlorener Gebiete}

wenn auch noch so kleinen Restes dieses Volkes und Staates, der, im Besitz der nötigen Freiheit, nicht nur der Träger der geistigen Gemeinschaft des gesamten Volkstums, sondern auch der Vorbereiter des militärischen Freiheitskampfes zu sein vermag.

Wenn ein Volk von hundert Millionen Menschen, um die staatliche Geschlossenheit zu wahren, gemeinsam das Joch der Sklaverei erduldet, so ist dies schlimmer, als wenn ein solcher Staat und ein solches Volk zertrümmert worden wären und nur ein Teil davon im Besitze der vollen Freiheit bliebe. Freilich unter der Voraussetzung, daß dieser letzte Rest erfüllt wäre von der heiligen Mission, nicht nur die geistige und kulturelle Unzertrennbarkeit dauernd zu proklamieren, sondern auch die waffenmäßige Vorbereitung zu treffen für die endliche Befreiung und die Wiedervereinigung der unglücklichen unterdrückten Teile.

Weiter ist zu bedenken, daß die Frage der Wiedergewinnung verlorener Gebietsteile eines Volkes und Staates immer in erster Linie die Frage der Wiedergewinnung der politischen Macht und Unabhängigkeit des Mutterlandes ist, daß mithin in einem solchen Falle die Interessen verlorener Gebiete rücksichtslos zurückgestellt werden müssen gegenüber dem einzigen Interesse der Wiedergewinnung der Freiheit des Hauptgebietes. Denn die Befreiung unterdrückter, abgetrennter Splitter eines Volkstums oder von Provinzen eines Reiches findet nicht statt auf Grund eines Wunsches der Unterdrückten oder eines Protestes der Zurückgebliebenen, sondern durch die Machtmittel der mehr oder weniger souverän gebliebenen Reste des ehemaligen gemeinsamen Vaterlandes.

Mithin ist die Voraussetzung für die Gewinnung verlorener Gebiete die intensivste Förderung und Stärkung

{689 Falsche Kontinentalpolitik vor dem Kriege}

des übriggebliebenen Reststaates sowie der im Herzen schlummernde unerschütterliche Entschluß, die dadurch sich bildende neue Kraft in gegebener Stunde dem Dienste der Befreiung und Einigung des gesamten Volkstums zu weihen: also Zurückstellung der Interessen der abgetrennten Gebiete gegenüber dem einzigen Interesse, dem verbliebenen Rest jenes Maß an politischer Macht und Kraft zu erringen, das die Voraussetzung für eine Korrektur des Willens feindlicher Sieger ist. Denn unterdrückte Länder werden nicht durch flammende Proteste in den Schoß eines gemeinsamen Reiches zurückgeführt, sondern durch ein schlagkräftiges Schwert.

Dieses Schwert zu schmieden, ist die Aufgabe der innerpolitischen Leitung eines Volkes; die Schmiedearbeit zu sichern und Waffengenossen zu suchen, die Aufgabe der außenpolitischen.

×

Im ersten Band des Werkes habe ich mich mit der Halbheit unserer Bündnispolitik vor dem Kriege auseinandergesetzt. Von den vier Wegen für eine künftige Erhaltung unseres Volkstums und die Ernährung desselben hatte man den vierten und ungünstigsten gewählt. An Stelle einer gesunden europäischen Bodenpolitik griff man zur Kolonial- und Handelspolitik. Dies war um so fehlerhafter, als man nun vermeinte, dadurch einer waffenmäßigen Auseinandersetzung entschlüpfen zu können. Das Ergebnis dieses Versuches, sich auf alle Stühle setzen zu wollen, war der bekannte Fall zwischen dieselben, und der Weltkrieg bildete nur die letzte dem Reiche vorgelegte Quittung über seine verfehlte Leitung nach außen.

Der richtige Weg wäre schon damals der dritte gewesen: Stärkung der Kontinentalmacht durch Gewinnung neuen Bodens in Europa, wobei gerade dadurch eine Ergänzung durch spätere koloniale

{690 Falsche Kontinentalpolitik vor dem Kriege}

Gebiete in den Bereich des natürlich Möglichen gerückt erschien. Diese Politik wäre allerdings nur durchführbar gewesen im Bunde mit England oder unter einer so abnormen Förderung der militärischen Machtmittel, daß auf vierzig oder fünfzig Jahre kulturelle Aufgaben vollständig in den Hintergrund gedrängt worden wären. Dies hätte sich sehr wohl verantworten lassen. Die kulturelle Bedeutung einer Nation ist fast immer gebunden an die politische Freiheit und Unabhängigkeit derselben, mithin ist diese die Voraussetzung für das Vorhandensein oder besser Entstehen der ersteren. Daher kann kein Opfer für die Sicherung der politischen Freiheit zu groß sein. Was den allgemeinen kulturellen Belangen durch eine übermäßige Förderung der militärischen Machtmittel des Staates entzogen wird, wird später auf das reichlichste wieder hereingebracht werden können. Ja, man darf sagen, daß nach einer solchen komprimierten Anstrengung nur in der Richtung der Erhaltung der staatlichen Unabhängigkeit eine gewisse Entspannung oder ein Ausgleich zu erfolgen pflegt durch ein oft geradezu überraschendes Aufblühen der bisher vernachlässigten kulturellen Kräfte eines Volkstums. Aus der Not der Perserkriege erwuchs die Blüte des perikleischen Zeitalters, und über den Sorgen der Punischen Kriege begann das römische Staatswesen sich dem Dienste einer höheren Kultur zu widmen.

Allerdings kann man eine solche restlose Unterordnung aller sonstigen Belange eines Volkstums unter die einzige Aufgabe der Vorbereitung eines kommenden Waffenganges zur späteren Sicherung des Staates nicht der Entschlußkraft einer Majorität von parlamentarischen Dummköpfen oder Taugenichtsen anvertrauen. Den Waffengang unter Hintansetzung alles sonstigen vorzubereiten vermochte der Vater eines Friedrich des Großen, aber die Väter unseres demokratischen Parlamentunsinns jüdischer Prägung vermögen es nicht.

Schon aus diesem Grunde konnte also in der Vorkriegszeit die waffenmäßige Vorbereitung für eine Erwerbung von Grund und Boden in Europa nur eine mäßige sein, so

{691 Heutige europäische Machtverhältnisse}

daß der Unterstützung durch zweckmäßige Bundesgenossen nur schwer zu entraten war.

Da man aber überhaupt von einer planmäßigen Vorbereitung des Krieges nichts wissen wollte, verzichtete man auf Grunderwerb in Europa und opferte, indem man sich statt dessen der Kolonial- und Handelspolitik zuwandte, das sonst mögliche Bündnis mit England, ohne aber nun logischerweise sich auf Rußland zu stützen, und stolperte endlich, von allen, außer dem habsburgischen Erbübel, verlassen, in den Weltkrieg hinein.

×

Zur Charakteristik unserer heutigen Außenpolitik muß gesagt werden, daß eine irgendwie sichtbare oder gar verständliche Richtlinie überhaupt nicht vorliegt. Wenn man vor dem Kriege in verfehlter Weise den vierten Weg betrat, um ihn allerdings ebenfalls nur halb und halb zu gehen, dann ist seit der Revolution überhaupt ein Weg auch dem schärfsten Auge nicht mehr erkennbar. Mehr noch als vor dem Kriege fehlt jede planmäßige Überlegung, es wäre denn die des Versuches, selbst die letzte Möglichkeit einer Wiedererhebung unseres Volkes zu zerschlagen.

Eine kühle Überprüfung der heutigen europäischen Machtverhältnisse führt zu folgendem Ergebnis: Seit dreihundert Jahren wurde die Geschichte unseres Kontinents maßgebend bestimmt durch den Versuch Englands, über dem Umwege ausgeglichener, sich gegenseitig bindender Machtverhältnisse der europäischen Staaten sich die notwendige Rückendeckung für große, weltpolitische britische Ziele zu sichern.

Die traditionelle Tendenz der britischen Diplomatie, der in Deutschland nur die Überlieferung des preußischen Heeres gegenübergestellt zu werden vermag, lief seit dem Wirken der Königin Elisabeth planmäßig darauf hinaus, jedes Emporsteigen einer europäischen Großmacht über den Rahmen der allgemeinen Größenordnung hinaus mit allen Mitteln zu verhindern und, wenn nötig, durch militärische Eingriffe zu brechen. Die Machtmittel, die England in

{692 England und Deutschland}

diesem Falle anzuwenden pflegte, waren verschiedene, je nach der vorhandenen Lage oder der gestellten Aufgabe; die Entschlossenheit und Willenskraft zu ihrem Einsatz jedoch immer die gleiche. Ja, je schwieriger im Laufe der Zeit Englands Lage wurde, um so nötiger schien der britischen Reichsleitung die Aufrechterhaltung des Zustandes einer, infolge gegenseitig rivalisierender Größe stattfindenden allgemeinen Lähmung der einzelstaatlichen Kräfte Europas. Die politische Loslösung des ehemaligen nordamerikanischen Kolonialgebietes führte in der Folgezeit erst recht zu den größten Anstrengungen der Erhaltung einer unbedingt europäischen Rückendeckung. So konzentrierte sich - nach der Vernichtung Spaniens und der Niederlande als großer Seemächte - die Kraft des englischen Staates so lange gegen das emporstrebende Frankreich, bis endlich mit dem Sturze Napoleons I. die Hegemonie-Gefahr dieser gefährlichsten Militärmacht für England als gebrochen angesehen werden konnte.

Die Umstellung der britischen Staatskunst gegen Deutschland wurde nur langsam vorgenommen, nicht nur, weil zunächst infolge des Mangels einer nationalen Einigung der deutschen Nation eine ersichtliche Gefahr für England nicht bestand, sondern auch weil die propagandistisch für einen bestimmten staatlichen Zweck aufgezogene öffentliche Meinung nur langsam neuen Zielen zu folgen vermag. Die nüchterne Erkenntnis des Staatsmannes erscheint hier in gefühlsmäßige Werte umgesetzt, die nicht nur tragfähiger sind in der jeweiligen Wirksamkeit, sondern auch stabiler in bezug auf ihre Dauer. Es mag mithin der Staatsmann nach dem Erreichen einer Absicht seine Gedankengänge ohne weiteres neuen Zielen zuwenden, die Masse jedoch wird nur in langsamer, propagandistischer Arbeit gefühlsmäßig zum Instrument der neuen Ansicht ihres Lebens umgeformt werden können.

Schon mit dem Jahre 1870/71 hatte England indes seine neue Stellung festgelegt. Schwankungen, die infolge der weltwirtschaftlichen Bedeutung Amerikas sowie der machtpolitischen Entwicklung Rußlands einige Male eintraten,

{693 England und Deutschland}

wurden leider von Deutschland nicht benützt, so daß immer mehr eine Festigung der ursprünglichen Tendenz der britischen Staatskunst erfolgen mußte.

England sah in Deutschland die Macht, deren handels- und damit weltpolitische Bedeutung, nicht zuletzt infolge seiner enormen Industrialisierung, in so bedrohlichem Umfange zunahm, daß man bereits ein Abwägen der Stärke der beiden Staaten auf gleichen Gebieten vornehmen konnte. Die "wirtschaftsfriedliche" Eroberung der Welt, die unseren Staatslenkern als der letzten Weisheit höchster Schluß erschien, wurde für den englischen Politiker der Grund zur Organisation des Widerstandes dagegen. Daß sich dieser Widerstand in die Form eines umfassend organisierten Angriffs kleidete, entsprach dann vollständig dem Wesen einer Staatskunst, deren Ziele eben nicht in der Erhaltung eines fragwürdigen Weltfriedens lagen, sondern in der Festigung der britischen Weltherrschaft. Daß sich dabei England aller Staaten als Bundesgenossen bediente, die militärisch überhaupt in Frage kommen konnten, entsprach ebensosehr seiner traditionellen Vorsicht in der Abschätzung der Kraft des Gegners als der Einsicht in die augenblickliche eigene Schwäche. Mit "Skrupellosigkeit" kann man dies deshalb nicht bezeichnen, weil eine solche umfassende Organisation eines Krieges nicht zu beurteilen ist nach heroischen Gesichtspunkten, sondern nach zweckmäßigen. Eine Diplomatie hat dafür zu sorgen, daß ein Volk nicht heroisch zugrunde geht, sondern praktisch erhalten wird. Jeder Weg, der hierzu führt, ist dann zweckmäßig, und sein Nichtbegehen muß als pflichtvergessenes Verbrechen bezeichnet werden.

Mit der Revolutionierung Deutschlands fand die britische Sorge einer drohenden germanischen Welthegemonie ihre für die englische Staatskunst erlösende Beendigung.

Ein Interesse an der vollständigen Auslöschung Deutschlands von der europäischen Landkarte liegt seitdem auch für England nicht mehr vor. Im Gegenteil, gerade der entsetzliche Niederbruch, der in den Novembertagen 1918

{694 Verschiebung des "Gleichgewichts"}

stattfand, stellte die britische Diplomatie vor eine neue, zunächst gar nicht für möglich gehaltene Lage: Viereinhalb Jahre lang hatte das britische Weltreich gefochten, um das vermeintliche Übergewicht einer kontinentalen Macht zu brechen. Nun trat plötzlich ein Sturz ein, der diese Macht überhaupt von der Bildfläche zu entfernen schien. Es zeigte sich ein derartiger Mangel selbst an primitivstem Selbsterhaltungstrieb, daß das europäische Gleichgewicht durch eine Tat von kaum achtundvierzig Stunden aus den Angeln gehoben schien: Deutschland vernichtet, und Frankreich die erste kontinental-politische Macht Europas.

Die enorme Propaganda, die in diesem Kriege das britische Volk zum Durchhalten bei der Stange hielt, maßlos verhetzte, in allen Urinstinkten und Leidenschaften aufwühlte, mußte nun wie ein Bleigewicht auf den Entschlüssen der britischen Staatsmänner lasten. Mit der kolonial-, wirtschafts- und handelspolitischen Vernichtung Deutschlands war das britische Kriegsziel erreicht, was darüber hinausging, war eine Schmälerung englischer Interessen. Durch die Auslöschung eines deutschen Machtstaates im kontinentalen Europa konnten nur die Feinde Englands gewinnen. Dennoch war in den Novembertagen 1918 und bis zum Hochsommer 1919 hinein eine Umstellung der englischen Diplomatie, die ja in diesem langen Kriege mehr als je zuvor die gefühlsmäßigen Kräfte der breiten Masse gebraucht hatte, nicht mehr möglich. Sie war nicht möglich vom Gesichtspunkt der nun einmal gegebenen Einstellung des eigenen Volkes aus und war nicht möglich angesichts der Lagerung der militärischen Machtverhältnisse. Frankreich hatte das Gesetz des Handelns an sich gerissen und konnte den anderen diktieren. Die einzige Macht jedoch, die in diesen Monaten des Feilschens und Handelns eine Änderung hätte herbeizuführen vermocht, Deutschland selbst, lag in den Zuckungen des inneren Bürgerkrieges und verkündete durch den Mund seiner sogenannten Staatsmänner immer wieder die Bereitwilligkeit zur Annahme eines jeden Diktates.

{695 Englands Kriegsziel nicht erreicht}

Wenn nun im Völkerleben eine Nation, infolge des restlosen Mangels eines eigenen Selbsterhaltungstriebes, aufhört, ein möglicher "aktiver" Bundesgenosse zu sein, pflegt sie zum Sklavenvolk herunterzusinken und ihr Land dem Schicksal einer Kolonie zu verfallen.

Gerade um Frankreichs Macht nicht übergroß anwachsen zu lassen, war eine Beteiligung Englands an seinen Raubgelüsten die einzig mögliche Form des eigenen Handelns.

Tatsächlich hat England sein Kriegsziel nicht erreicht. Das Emporsteigen einer europäischen Macht über die Stärkeverhältnisse des kontinentalen Staatssystems Europas hinaus wurde nicht nur nicht verhindert, sondern in erhöhtem Maße begründet.

Deutschland als Militärstaat war im Jahre 1914 eingekeilt zwischen zwei Länder, von denen das eine über die gleiche Macht und das andere über eine größere verfügte. Dazu kam die überlegene Seegeltung Englands. Frankreich und Rußland allein boten jeder übermäßigen Entwicklung deutscher Größe Hindernisse und Widerstand. Die außerordentlich ungünstige militärgeographische Lage des Reiches konnte als weiterer Sicherheitskoeffizient gegen eine zu große Machtzunahme dieses Landes gelten. Besonders die Küstenfläche war, militärisch betrachtet, für einen Kampf mit England ungünstig, klein und beengt, die Landfront demgegenüber übermäßig weit und offen.

Anders die Stellung Frankreichs von heute: Militärisch die erste Macht, ohne einen ernstlichen Rivalen auf dem Kontinent; in seinen Grenzen nach dem Süden gegen Spanien und Italien so gut wie geschützt; gegen Deutschland gesichert durch die Ohnmacht unseres Vaterlandes; in seiner Küste in langer Front vor den Lebensnerven des britischen Reiches hingelagert. Nicht nur für Flugzeuge und Fernbatterien bilden die englischen Lebenszentren lohnende Ziele, sondern auch der Wirkung des U-Bootes gegenüber

{696 Politische Ziele Frankreichs und Englands}

wären die Verkehrsstränge des britischen Handels bloßgelegt. Ein U-Boot-Krieg, gestützt auf die lange atlantische Küste sowohl als auf die nicht minder großen Strecken der französischen Randgebiete des Mittelländischen Meeres in Europa oder Nord-Afrika, würde zu verheerenden Wirkungen führen.

So war die Frucht des Kampfes gegen die Machtentwicklung Deutschlands politisch die Herbeiführung der französischen Hegemonie auf dem Kontinent. Das militärische Ergebnis: die Festigung Frankreichs als erste Vormacht zu Lande und die Anerkennung der Union als gleichstarke Seemacht. Wirtschaftspolitisch: die Auslieferung größter britischer Interessengebiete an die ehemaligen Verbündeten.

So wie nun Englands traditionelle politische Ziele eine gewisse Balkanisierung Europas wünschen und benötigen, genau so diejenigen Frankreichs eine Balkanisierung Deutschlands.

Englands Wunsch ist und bleibt die Verhütung des übermäßigen Emporsteigens einer kontinentalen Macht zu weltpolitischer Bedeutung, d. h. also die Aufrechterhaltung einer bestimmten Ausgeglichenheit der Machtverhältnisse der europäischen Staaten untereinander; denn dies erscheint als Voraussetzung einer britischen Welthegemonie.

Frankreichs Wunsch ist und bleibt die Verhütung der Bildung einer geschlossenen Macht Deutschlands, die Aufrechterhaltung eines Systems deutscher, in ihren Kräfteverhältnissen ausgeglichener Kleinstaaten ohne einheitliche Führung unter Besetzung des linken Ufers des Rheins als Voraussetzung für die Schaffung und Sicherung seiner Hegemoniestellung in Europa.

{697 Bündnismöglichkeiten für Deutschland}

Das letzte Ziel französischer Diplomatie wird ewig im Gegensatze stehen zur letzten Tendenz der britischen Staatskunst.

×

Wer von dem obigen Gesichtspunkt aus eine Prüfung der heutigen Bündnismöglichkeiten für Deutschland vornimmt, muß zu der Überzeugung gelangen, daß als legte durchführbare Bindung nur eine Anlehnung an England übrigbleibt. So entsetzlich auch die Folgen der englischen Kriegspolitik für Deutschland waren und sind, 80 darf man sich doch nicht der Einsicht verschließen, daß ein zwangsläufiges Interesse Englands an einer Vernichtung Deutschlands heute nicht mehr besteht, ja, daß im Gegenteil Englands Politik von Jahr zu Jahr mehr auf eine Hemmung des maßlosen französischen Hegemonietriebes hinauslaufen muß. Nun wird aber Bündnispolitik nicht getrieben vom Gesichtspunkt rückblickender Verstimmungen aus, sondern vielmehr befruchtet von der Erkenntnis zurückblickender Erfahrungen. Die Erfahrung aber sollte uns nun belehrt haben, daß Bündnisse zur Durchführung negativer Ziele an innerer Schwäche kranken. Völkerschicksale werden fest aneinandergeschmiedet nur durch die Aussicht eines gemeinsamen Erfolges im Sinne gemeinsamer Erwerbungen, Eroberungen, kurz einer beiderseitigen Machterweiterung.

Wie wenig außenpolitisch denkend unser Volk ist, kann man am klarsten ersehen aus den laufenden Pressemeldungen über die mehr oder minder große "Deutschfreundlichkeit" des einen oder anderen fremden Staatsmannes, wobei dann in dieser vermuteten Einstellung solcher Persönlichkeiten zu unserem Volkstum eine besondere Garantie für eine hilfreiche Politik uns gegenüber erblickt wird. Es ist dies ein ganz unglaublicher Unsinn, eine Spekulation auf die beispiellose Einfalt des normalen politisierenden deutschen Spießbürgers. Es gibt weder einen englischen

{698 Bündnismöglichkeiten für Deutschland}

noch amerikanischen oder italienischen Staatsmann, der jemals "pro-deutsch" eingestellt wäre. Es wird jeder Engländer als Staatsmann natürlich erst recht Engländer sein, jeder Amerikaner Amerikaner, und es wird sich kein Italiener bereitfinden, eine andere Politik zu machen als eine pro-italienische. Wer also Bündnisse mit fremden Nationen aufbauen zu können glaubt auf einer pro-deutschen Gesinnung der dort leitenden Staatsmänner, ist entweder ein Esel oder ein unwahrer Mensch. Die Voraussetzung zur Aneinanderkettung von Völkerschicksalen liegt niemals in einer gegenseitigen Hochachtung oder gar Zuneigung begründet, sondern in der Voraussicht einer Zweckmäßigkeit für beide Kontrahenten. D. h. also: So sehr, sagen wir, ein englischer Staatsmann immer pro-englische Politik betreiben wird und niemals pro-deutsche, so sehr können aber ganz bestimmte Interessen dieser pro-englischen Politik aus den verschiedensten Gründen heraus pro-deutschen Interessen gleichen. Dies braucht natürlich nur bis zu einem gewissen Grad der Fall zu sein und kann eines Tages in das reine Gegenteil umschlagen; allein die Kunst eines leitenden Staatsmannes zeigt sich eben gerade darin, für die Durchführung eigener Notwendigkeiten in bestimmten Zeiträumen immer diejenigen Partner zu finden, die für die Vertretung ihrer Interessen den gleichen Weg gehen müssen.

Die praktische Nutzanwendung für die Gegenwart kann sich aber damit nur aus der Beantwortung folgender Fragen ergeben: Welche Staaten besitzen zur Zeit kein Lebensinteresse daran, daß durch eine vollständige Ausschaltung eines deutschen Mittel-Europas die französische Wirtschafts- und Militärmacht zur unbedingten, herrschenden Hegemonie-Stellung gelangt? Ja, welche Staaten werden auf Grund ihrer eigenen Daseinsbedingungen und ihrer bisherigen traditionellen

{699 Bündnismöglichkeiten für Deutschland}

politischen Leitung in einer solchen Entwicklung eine Bedrohung der eigenen Zukunft erblicken?Denn darüber muß man sich endlich vollständig klar werden: Der unerbittliche Todfeind des deutschen Volkes ist und bleibt Frankreich. Ganz gleich, wer in Frankreich regierte oder regieren wird, ob Bourbonen oder Jakobiner, Napoleoniden oder bürgerliche Demokraten, klerikale Republikaner oder rote Bolschewisten: das Schlußziel ihrer außenpolitischen Tätigkeit wird immer der Versuch einer Besitzergreifung der Rheingrenze sein und einer Sicherung dieses Stromes für Frankreich durch ein aufgelöstes und zertrümmertes Deutschland.

England wünscht kein Deutschland als Weltmacht, Frankreich aber keine Macht, die Deutschland heißt: ein denn doch sehr wesentlicher Unterschied! Heute aber kämpfen wir nicht für eine Weltmachtstellung, sondern haben zu ringen um den Bestand unseres Vaterlandes, um die Einheit unserer Nation und um das tägliche Brot für unsere Kinder. Wenn wir von diesem Gesichtspunkte aus Ausschau halten wollen nach europäischen Bundesgenossen, so bleiben nur zwei Staaten übrig: England und Italien.

England wünscht nicht ein Frankreich, dessen militärische Faust, vom übrigen Europa ungehemmt, den Schutz einer Politik zu übernehmen vermag, die sich so oder so eines Tages mit englischen Interessen kreuzen muß. England kann niemals ein Frankreich wünschen, das, im Besitz der ungeheuren westeuropäischen Eisen- und Kohlengruben, die Voraussetzungen zu einer gefahrdrohenden wirtschaftlichen Weltstellung erhält. Und England kann weiter niemals ein Frankreich wünschen, dessen kontinental-politische Lage dank der Zertrümmerung des übrigen Europas als so gesichert erscheint, daß die Wiederaufnahme der größeren Linie einer französischen Weltpolitik nicht nur ermöglicht, sondern geradezu erzwungen wird. Die Zeppelinbom-

{700 Ist Deutschland heute bündnisfähig?}

ben von einst könnten sich jede Nacht vertausendfachen; die militärische Übermacht Frankreichs drückt schwer auf das Herz des großbritannischen Weltreichs.

Aber auch Italien kann und wird eine weitere Festigung der französischen Vormachtstellung in Europa nicht wünschen. Italiens Zukunft wird immer durch eine Entwicklung bedingt sein, die gebietsmäßig sich um das Mittelländische Meerbecken gruppiert. Was Italien in den Krieg trieb, war wirklich nicht die Sucht, Frankreich zu vergrößern, sondern vielmehr die Absicht, dem verhaßten adriatischen Rivalen den Todesstoß zu geben. Jede weitere kontinentale Stärkung Frankreichs bedeutet jedoch für die Zukunft eine Hemmung Italiens, wobei man sich nie darüber täuschen soll, daß verwandtschaftliche Verhältnisse unter den Völkern in keinerlei Weise Rivalitäten auszuschalten vermögen.

Bei nüchternster und kältester Überlegung sind es heute in erster Linie diese beiden Staaten England und Italien, deren natürlichste eigene Interessen den Existenzvoraussetzungen der deutschen Nation wenigstens im allerwesentlichsten nicht entgegenstehen, ja in einem bestimmten Maße sich mit ihnen identifizieren.

×

Allerdings dürfen wir bei der Beurteilung einer solchen Bündnismöglichkeit drei Faktoren nicht übersehen. Der erste liegt bei uns, die beiden anderen bei den in Frage kommenden Staaten selber.

Kann man sich mit dem heutigen Deutschland überhaupt verbünden? Kann eine Macht, die in einem Bündnis eine Hilfe für die Durchführung eigener offensiver Ziele sehen will, sich mit einem Staate verbünden, dessen Leitungen seit Jahren ein Bild jämmerlichster Unfähigkeit, pazifistischer Feigheit bieten und dessen größerer Volksteil in demokratisch-marxistischer Verblendung die Interessen des eigenen Volkes und Landes in himmelschreiender Weise verrät? Kann irgendeine Macht heute denn hoffen, ein wertvolles Verhältnis zu einem Staate herstellen zu können, im Glauben, dereinst

{701 Ist Deutschland heute bündnisfähig?}

gemeinsame Interessen auch gemeinsam zu verfechten, wenn dieser Staat ersichtlich weder Mut noch Lust besitzt, auch nur einen Finger zur Verteidigung des eigenen nackten Lebens zu rühren? Wird irgendeine Macht, für die ein Bündnis mehr ist und mehr sein soll als ein Garantievertrag zur Aufrechterhaltung eines Zustandes langsamen Dahinfaulens, ähnlich dem Sinne des verheerenden alten Dreibundes, sich einem Staate auf Gedeih und Verderb verpflichten, dessen charakteristische Lebensäußerungen nur in kriechender Unterwürfigkeit nach außen und schandvoller Unterdrückung nationaler Tugenden nach innen bestehen; einem Staate, der keine Größe mehr besitzt, da er sie auf Grund seines ganzen Verhaltens nicht mehr verdient; mit Regierungen, die sich keinerlei Achtung seitens ihrer Staatsbürger zu rühmen vermögen, so daß das Ausland unmöglich größere Bewunderung für sie hegen kann?Nein, eine Macht, die selbst auf Ansehen hält und die von Bündnissen sich mehr erhofft als Provisionen für beutehungrige Parlamentarier, wird sich mit dem derzeitigen Deutschland nicht verbünden, ja, sie kann es nicht. In unserer heutigen Bündnisunfähigkeit liegt ja auch der tiefste und letzte Grund für die Solidarität der feindlichen Räuber. Da Deutschland sich niemals wehrt, außer durch ein paar flammende "Proteste" unserer parlamentarischen Auslese, die übrige Welt aber keinen Grund hat, zu unserem Schutze zu kämpfen, und der liebe Gott feige Völker prinzipiell nicht frei macht - entgegen dem dahin zielenden Geflenne unserer vaterländischen Verbände -, so bleibt selbst den Staaten, die kein direktes Interesse an unserer vollständigen Vernichtung besitzen, gar nichts anderes übrig, als an den Raubzügen Frankreichs teilzunehmen, und wäre es nur aus dem Grunde, durch ein solches Mitgehen und Teilnehmen am Raube wenigstens die ausschließliche Stärkung Frankreichs allein zu verhindern.

Zum zweiten darf die Schwierigkeit nicht übersehen werden, in den uns bisher feindlichen Ländern eine Umstellung der durch Massenpropaganda in einer bestimmten

{702 Auseinandergehen britischer und jüdischer Interessen}

Richtung beeinflußten großen Volksschichten vorzunehmen. Man kann eben nicht jahrelang ein Volkstum als "hunnisch", "räuberhaft", "vandalisch" usw. hinstellen, um plötzlich über Nacht das Gegenteil zu entdecken und den ehemaligen Feind als Bundesgenossen von morgen zu empfehlen.

Noch mehr Aufmerksamkeit muß jedoch einer dritten Tatsache zugewendet werden, die von wesentlicher Bedeutung für die Ausgestaltung der kommenden europäischen Bündnisverhältnisse sein wird: So gering von britisch-staatlichen Gesichtspunkten aus gesehen das Interesse Englands an einer weiteren Vernichtung Deutschlands ist, so groß aber ist dasjenige des internationalen Börsenjudentums an einer solchen Entwicklung. Der Zwiespalt zwischen der offiziellen oder, besser gesagt, traditionellen britischen Staatskunst und den maßgebenden jüdischen Börsenkräften zeigt sich nirgends besser als in der verschiedenen Stellungnahme zu den Fragen der englischen Außenpolitik. Das Finanzjudentum wünscht, entgegen den Interessen des britischen Staatswohls, nicht nur die restlose wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands, sondern auch die vollkommene politische Versklavung. Die Internationalisierung unserer deutschen Wirtschaft, d. h. die Übernahme der deutschen Arbeitskraft in den Besitz der jüdischen Weltfinanz, läßt sich restlos nur durchführen in einem politisch bolschewistischen Staat. Soll die marxistische Kampftruppe des internationalen jüdischen Börsenkapitals aber dem deutschen Nationalstaat endgültig das Rückgrat brechen, so kann dies nur geschehen unter freundlicher Nachhilfe von außen. Frankreichs Armeen müssen deshalb das deutsche Staatsgebilde so lange berennen, bis das innen mürbe gewordene Reich der bolschewistischen Kampftruppe des internationalen Weltfinanzjudentums erliegt.

So ist der Jude heute der große Hetzer zur restlosen Zerstörung Deutschlands. Wo immer wir in der Welt Angriffe gegen

{703 Jüdische Welthetze gegen Deutschland}

Deutschland lesen, sind Juden ihre Fabrikanten, gleichwie ja auch im Frieden und während des Krieges die jüdische Börsen- und Marxistenpresse den Haß gegen Deutschland planmäßig schürte, so lange, bis Staat um Staat die Neutralität aufgab und unter Verzicht auf die wahren Interessen der Völker in den Dienst der Weltkriegskoalition eintrat.

Die Gedankengänge des Judentums dabei sind klar. Die Bolschewisierung Deutschlands, d. h. die Ausrottung der nationalen völkischen deutschen Intelligenz und die dadurch ermöglichte Auspressung der deutschen Arbeitskraft im Joche der jüdischen Weltfinanz, ist nur als Vorspiel gedacht für die Weiterverbreitung dieser jüdischen Welteroberungstendenz. Wie so oft in der Geschichte, ist in dem gewaltigen Ringen Deutschland der große Drehpunkt. Werden unser Volk und unser Staat das Opfer dieser blut- und geldgierigen jüdischen Völkertyrannen, so sinkt die ganze Erde in die Umstrickung dieses Polypen; befreit sich Deutschland aus dieser Umklammerung, so darf diese größte Völkergefahr als für die gesamte Welt gebrochen gelten.

So sicher also das Judentum seine ganze Wühlarbeit einsetzen wird, um die Feindschaft der Nationen gegen Deutschland nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern wenn möglich noch weiter zu steigern, so sicher deckt sich diese Tätigkeit nur zu einem Bruchteil mit den wirklichen Interessen der dadurch vergifteten Völker. Im allgemeinen wird nun das Judentum in den einzelnen Volkskörpern immer mit denjenigen Waffen kämpfen, die auf Grund der erkannten Mentalität dieser Nationen am wirksamsten erscheinen und den meisten Erfolgversprechen. In unserem blutsmäßig außerordentlich zerrissenen Volkskörper sind es deshalb die diesem entsprossenen, mehr oder minder "weltbürgerlichen", pazifistisch-ideologischen Gedanken, kurz, die internationalen Tendenzen, deren es sich bei seinem Kampfe um die

{704 Übereinstimmung französischer und jüdischer Interessen}

Macht bedient; in Frankreich arbeitet es mit dem erkannten und richtig eingeschätzten Chauvinismus, in England mit wirtschaftlichen und weltpolitischen Gesichtspunkten; kurz, es bedient sich immer der wesentlichsten Eigenschaften, die die Mentalität eines Volkes darstellen. Erst wenn es auf solchem Wege einen bestimmten überwuchernden Einfluß wirtschaftlicher und politischer Machtfülle errungen hat, streift es die Fesseln dieser übernommenen Waffen ab und kehrt nun in eben diesem Maße die wirklichen inneren Absichten seines Wollens und seines Kampfes hervor. Es zerstört nun immer rascher, bis es so einen Staat nach dem anderen in ein Trümmerfeld verwandelt, auf dem dann die Souveränität des ewigen Judenreiches aufgerichtet werden soll.

In England sowohl als in Italien ist der Zwiespalt in den Anschauungen der besseren bodenständigen Staatskunst und dem Wollen des jüdischen Weltbörsentums klar, ja manchmal kraß in die Augen springend.

Nur in Frankreich besteht heute mehr denn je eine innere Übereinstimmung zwischen den Absichten der Börse, der sie tragenden Juden und den Wünschen einer chauvinistisch eingestellten nationalen Staatskunst. Allein gerade in dieser Identität liegt eine immense Gefahr für Deutschland. Gerade aus diesem Grunde ist und bleibt Frankreich der weitaus furchtbarste Feind. Dieses an sich immer mehr der Vernegerung anheimfallende Volk bedeutet in seiner Bindung an die Ziele der jüdischen Weltbeherrschung eine lauernde Gefahr für den Bestand der weißen Rasse Europas. Denn die Verpestung durch Negerblut am Rhein im Herzen Europas entspricht ebensosehr der sadistisch-perversen Rachsucht dieses chauvinistischen Erbfeindes unseres Volkes wie der eisig kalten Überlegung des Juden, auf diesem Wege die Bastardierung des europäischen Kontinents im Mittelpunkte zu beginnen

{705 Zwei Verbündete möglich England - Italien}

und der weißen Rasse durch die Infizierung mit niederem Menschentum die Grundlagen zu einer selbstherrlichen Existenz zu entziehen.

Was Frankreich, angespornt durch eigene Rachsucht, planmäßig geführt durch den Juden, heute in Europa betreibt, ist eine Sünde wider den Bestand der weißen Menschheit und wird auf dieses Volk dereinst alle Rachegeister eines Geschlechts hetzen, das in der Rassenschande die Erbsünde der Menschheit erkannt hat.

Für Deutschland jedoch bedeutet die französische Gefahr die Verpflichtung, unter Zurückstellung aller Gefühlsmomente, dem die Hand zu reichen, der, ebenso bedroht wie wir, Frankreichs Herrschgelüste nicht erdulden und ertragen will.

In Europa wird es für Deutschland in absehbarer Zukunft nur zwei Verbündete geben können: England und Italien.

×

Wer sich die Mühe nimmt, heute rückblickend die außenpolitische Leitung Deutschlands seit der Revolution zu verfolgen, der wird nicht anders können, als sich angesichts des fortwährenden unfaßbaren Versagens unserer Regierungen an den Kopf zu greifen, um entweder einfach zu verzagen oder in flammender Empörung einem solchen Regiment den Kampf anzusagen. Mit Unverstand haben diese Handlungen nichts mehr zu tun: Denn was jedem denkenden Gehirn eben als undenkbar erschienen wäre, haben die geistigen Zyklopen unserer Novemberparteien fertiggebracht: sie buhlten um Frankreichs Gunst. Jawohl, in diesen ganzen Jahren hat man mit der rührenden Einfalt eines unverbesserlichen Phantasten immer wieder versucht, sich bei den Franzosen anzubiedern, scharwenzelte immer wieder vor der "großen Nation" und glaubte, in jedem gerissenen Trick des französischen Henkers sofort

{706 Anbiederung an Frankreich}

das erste Anzeichen einer sichtbaren Gesinnungsänderung erblicken zu dürfen. Die tatsächlichen Drahtzieher unserer Politik haben natürlich diesem irrsinnigen Glauben niemals gehuldigt. Für sie war das Anbiedern an Frankreich nur das selbstverständliche Mittel, auf solche Weise jede praktische Bündnispolitik zu sabotieren. Sie waren sich über Frankreichs und seiner Hintermänner Ziele nie im unklaren. Was sie zwang, so zu tun, als ob sie dennoch ehrlich an die Möglichkeit einer Änderung des deutschen Schicksals glaubten, war die nüchterne Erkenntnis, daß im anderen Fall ja wahrscheinlich unser Volk selbst einen anderen Weg gegangen wäre.

Es ist natürlich auch für uns schwer, in den Reihen der eigenen Bewegung England als möglichen Bundesgenossen für die Zukunft hinzustellen. Unsere jüdische Presse verstand es ja immer wieder, den Haß besonders auf England zu konzentrieren, wobei so mancher gute deutsche Gimpel dem Juden bereitwilligst auf die hingehaltene Leimrute flog, vom "Wiedererstarken" einer deutschen Seemacht schwätzte, gegen den Raub unserer Kolonien protestierte, ihre Wiedergewinnung empfahl und somit half, das Material zu liefern, das der jüdische Lump dann seinen Stammesgenossen in. England zur praktischen propagandistischen Verwertung überweisen konnte. Denn daß wir heute nicht um "Seegeltung" usw. zu kämpfen haben, das sollte allmählich auch in den Köpfen unserer politisierenden bürgerlichen Einfaltspinsel aufdämmern. Die Einstellung der deutschen Nationalkraft auf diese Ziele, ohne die gründlichste vorherige Sicherung unserer Stellung in Europa, war schon vor dem Kriege ein Unsinn. Heute gehört eine solche Hoffnung zu jenen Dummheiten, die man im Reiche der Politik mit dem Wort Verbrechen belegt.

Es war wirklich manchmal zum Verzweifeln, wenn man zusehen mußte, wie die jüdischen Drahtzieher es fertigbrachten, unser Volk mit heute höchst nebensächlichen Dingen zu beschäftigen, zu Kundgebungen und Protesten auf-

{707 Die Südtiroler Frage}

zuputschen, während in denselben Stunden Frankreich sich Stück für Stück aus dem Leibe unseres Volkskörpers riß, und uns die Grundlagen unserer Unabhängigkeit planmäßig entzogen wurden.

Ich muß dabei eines besonderen Steckenpferdes gedenken, das in diesen Jahren der Jude mit außerordentlicher Geschicklichkeit ritt: Südtirol.

Jawohl, Südtirol. Wenn ich mich hier an dieser Stelle gerade mit dieser Frage beschäftige, dann nicht zum letzten, um eine Abrechnung zu halten mit jenem allerverlogensten Pack, das, auf die Vergeßlichkeit und Dummheit unserer breiteren Schichten bauend, sich hier anmaßt, eine nationale Empörung zu mimen, die besonders den parlamentarischen Betrügern ferner liegt als einer Elster redliche Eigentumsbegriffe.

Ich möchte betonen, daß ich persönlich zu den Leuten gehörte, die, als über das Schicksal Südtirols mitentschieden wurde - also angefangen vom August 1914 bis zum November 1918 - sich dorthin stellten, wo die praktische Verteidigung auch dieses Gebietes stattfand, nämlich in das Heer. Ich habe in diesen Jahren meinen Teil mitgekämpft, nicht damit Südtirol verlorengeht, sondern damit es genau so wie jedes andere deutsche Land dem Vaterland erhalten bleibt.

Wer damals nicht mitkämpfte, das waren die parlamentarischen Strauchdiebe, dieses gesamte politisierende Parteigesindel. Im Gegenteil, während wir in der Überzeugung kämpften, daß nur ein siegreicher Ausgang des Krieges allein auch dieses Südtirol dem deutschen Volkstum erhalten würde, haben die Mäuler dieser Ephialtesse gegen diesen Sieg so lange gehetzt und gewühlt, bis endlich der kämpfende Siegfried dem hinterhältigen Dolchstoß erlag. Denn die Erhaltung Südtirols in deutschem Besitz war natürlich nicht garantiert durch die verlogenen Brandreden schneidiger Parlamentarier am Wiener Ballhausplatz oder vor der Münchener Feldherrnhalle, sondern nur durch die Bataillone der

{708 Die Südtiroler Frage}

kämpfenden Front. Wer diese zerbrach, hat Südtirol verraten, genau so wie auch alle anderen deutschen Gebiete.

Wer aber heute glaubt, durch Proteste, Erklärungen, vereinsmeierliche Umzüge usw. die Südtiroler Frage lösen zu können, der ist entweder ein ganz besonderer Lump oder aber ein deutscher Spießbürger.

Darüber muß man sich doch wohl klar Bein, daß die Wiedergewinnung der verlorenen Gebiete nicht durch feierliche Anrufungen des lieben Herrgotts erfolgt oder durch fromme Hoffnungen auf einen Völkerbund, sondern nur durch Waffengewalt.

Es fragt sich also nur, wer bereit ist, mit Waffengewalt die Wiedergewinnung dieser verlorenen Gebiete zu ertrotzen.

Was meine Person betrifft, könnte ich hier bei gutem Gewissen versichern, daß ich soviel Mut noch aufbrächte, um an der Spitze eines zu bildenden parlamentarischen Sturmbataillons, bestehend aus Parlamentsschwätzern und sonstigen Parteiführern sowie verschiedenen Hofräten, an der siegreichen Eroberung Südtirols teilzunehmen. Weiß der Teufel, es sollte mich freuen, wenn einmal über den Häuptern einer derartig "flammenden" Protestkundgebung plötzlich ein paar Schrapnelle auseinandergingen. Ich glaube, wenn ein Fuchs in einen Hühnerstall einbräche, könnte das Gegacker kaum ärger sein und das In-Sicherheit-Bringen des einzelnen Federviehs nicht beschleunigter erfolgen als das Ausreißen einer solchen prachtvollen "Protestvereinigung".

Aber das Niederträchtigste an der Sache ist ja, daß die Herren selber gar nicht glauben, auf diesem Wege irgend etwas erreichen zu können. Sie kennen die Unmöglichkeit und Harmlosigkeit ihres ganzen Getues persönlich am allerbesten. Allein, sie tun eben so, weil es natürlich heute etwas leichter ist, für die Wiedergewinnung Südtirols zu schwätzen, als es einst war, für seine Erhaltung zu kämpfen. Jeder leistet eben seinen Teil; damals opfer-

{709 Hintertreibung deutsch-italienischer Verständigung}

ten wir unser Blut, und heute wetzt diese Gesellschaft ihre Schnäbel.

Besonders köstlich ist es noch, dabei zu sehen, wie den Wiener Legitimistenkreisen bei ihrer heutigen Wiedereroberungsarbeit von Südtirol der Kamm förmlich anschwillt. Vor sieben Jahren hat ihr erhabenes und erlauchtes Herrscherhaus allerdings durch die Schurkentat eines meineidigen Verrates mitgeholfen, daß die Weltkoalition als Siegerin auch Südtirol zu gewinnen vermochte. Damals haben diese Kreise die Politik ihrer verräterischen Dynastie unterstützt und sich einen Pfifferling um Südtirol noch um sonst etwas gekümmert. Natürlich, heute ist es einfacher, den Kampf für diese Gebiete aufzunehmen, wird doch dieser jetzt nur mit "geistigen" Waffen ausgefochten, und es ist doch immerhin leichter, sich in einer "Protestversammlung" die Kehle heiser zu reden - aus innerer erhabener Entrüstung heraus - und in einem Zeitungsartikel die Finger wund zu schmieren, als etwa während der Besetzung des Ruhrgebietes, sagen wir, Brücken in die Luft zu jagen.

Der Grund, warum man in den letzten Jahren von ganz bestimmten Kreisen aus die Frage "Südtirol" zum Angelpunkt des deutsch-italienischen Verhältnisses machte, liegt ja klar auf der Hand. Juden und habsburgische Legitimisten haben das größte Interesse daran, eine Bündnispolitik Deutschlands zu verhindern, die eines Tages zur Wiederauferstehung eines deutschen freien Vaterlandes führen könnte. Nicht aus Liebe zu Südtirol macht man heute dieses Getue - denn dem wird dadurch nicht geholfen, sondern nur geschadet -, sondern aus Angst vor einer etwa möglichen deutsch-italienischen Verständigung.

Es liegt dabei nur in der Linie der allgemeinen Verlogenheit und Verleumdungstendenz dieser Kreise, wenn sie mit eisig kalter und frecher Stirne versuchen, die Dinge so darzustellen, als ob etwa wir Südtirol "verraten" hätten.

{710 Wer Südtirol verriet}

Das muß diesen Herren mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Südtirol hat "verraten" erstens jeder Deutsche, der in den Jahren 1914-1918 bei geraden Gliedern nicht irgendwo an der Front stand und seine Dienste seinem Vaterlande zur Verfügung stellte;zweitens jeder, der in diesen Jahren nicht mitgeholfen hat, die Widerstandsfähigkeit unseres Volkskörpers für die Durchführung des Krieges zu stärken und die Ausdauer unseres Volkes zum Durchhalten dieses Kampfes zu festigen;drittens Südtirol hat verraten jeder, der am Ausbruch der Novemberrevolution - sei es direkt durch die Tat oder indirekt durch die feige Duldung derselben - mitwirkte und dadurch die Waffe, die allein Südtirol hätte retten können, zerschlagen hat;und viertens, Südtirol haben verraten alle die Parteien und ihre Anhänger, die ihre Unterschriften unter die Schandverträge von Versailles und St. Germain setzten.

Jawohl, so liegen die Dinge, meine tapferen Herren Wortprotestler!Heute werde ich nur von der nüchternen Erkenntnis geleitet, daß man verlorene Gebiete nicht durch die Zungenfertigkeit geschliffener parlamentarischer Mäuler zurückgewinnt, sondern durch ein geschliffenes Schwert zu erobern hat, also durch einen blutigen Kampf.

Da allerdings stehe ich nicht an zu erklären, daß ich nun, da die Würfel gefallen sind, eine Wiedergewinnung Südtirols durch Krieg nicht nur für unmöglich halte, sondern auch persönlich in der Überzeu-

{711 Nicht Waffengewalt, sondern Bündnispolitik}

gung ablehnen würde, daß für diese Frage nicht die flammende Nationalbegeisterung des gesamten deutschen Volkes in einem Maße zu erreichen wäre, die die Voraussetzung zu einem Siege böte. Ich glaube im Gegenteil, daß, wenn dieses Blut dereinst eingesetzt würde, es ein Verbrechen wäre, den Einsatz für zweihunderttausend Deutsche zu vollziehen, während nebenan über sieben Millionen unter der Fremdherrschaft schmachten und die Lebensader des deutschen Volkes den Tummelplatz afrikanischer Negerhorden durchläuft.

Wenn die deutsche Nation den Zustand ihrer drohenden Ausrottung in Europa beenden will, dann hat sie nicht in den Fehler der Vorkriegszeit zu verfallen und sich Gott und die Welt zum Feind zu machen, sondern dann wird sie den gefährlichsten Gegner erkennen müssen, um mit der gesamten konzentrierten Kraft auf ihn einzuschlagen. Und wenn dieser Sieg erfochten wird durch Opfer an anderer Stelle, dann werden die kommenden Geschlechter unseres Volkes uns dennoch nicht verurteilen. Sie werden die schwere Not und die tiefen Sorgen und den dadurch geborenen bitteren Entschluß um so mehr zu würdigen wissen, je strahlender der daraus entsprossene Erfolg sein wird.

Was uns heute leiten muß, ist immer wieder die grundlegende Einsicht, daß die Wiedergewinnung verlorener Gebiete eines Reiches in erster Linie die Frage der Wiedergewinnung der politischen Unabhängigkeit und Macht des Mutterlandes ist.

Diese durch eine kluge Bündnispolitik zu ermöglichen und zu sichern, ist die erste Aufgabe einer kraftvollen Leitung unseres Staatswesens nach außen.

{712 Drei Fragen zur Bündnispolitik}

Gerade wir Nationalsozialisten aber haben uns zu hüten, in das Schlepptau unserer vom Juden geführten bürgerlichen Wortpatrioten zu kommen. Wehe, wenn auch unsere Bewegung, statt das Fechten vorzubereiten, sich in Protesten üben würde!An der phantastischen Auffassung des Nibelungenbündnisses mit dem habsburgischen Staatskadaver ist Deutschland mit zugrunde gegangen. Phantastische Sentimentalität in der Behandlung der außenpolitischen Möglichkeiten von heute ist das beste Mittel, unseren Wiederaufstieg für immer zu verhindern.

×

Es ist notwendig, daß ich mich hier auch noch ganz kurz mit jenen Einwänden beschäftige, die sich auf die vorhergehend bereits gestellten drei Fragen beziehen werden, nämlich auf die Fragen, ob man sicherstens mit dem heutigen Deutschland in seiner vor aller Augen liegenden sichtbaren Schwäche überhaupt verbünden wird;zweitens, ob die feindlichen Nationen zu einer solchen Umstellung fähig erscheinen, unddrittens, ob nicht der nun einmal gegebene Einfluß des Judentums stärker als alle Erkenntnis und aller gute Wille ist und so sämtliche Pläne durchkreuzen und zunichte machen wird.

Die erste Frage denke ich zur einen Hälfte genügend erörtert zu haben. Selbstverständlich wird sich mit dem heutigen Deutschland niemand verbünden. Es wird keine Macht der Welt ihr Schicksal an einen Staat zu ketten wagen, dessen Regierungen jegliches Vertrauen zerstören müssen. Was aber nun den Versuch vieler unserer Volksgenossen betrifft, der Regierung für ihr Handeln die der-

{713 Erste Anzeichen deutscher Wiedergeburt}

zeitige jämmerliche Mentalität unseres Volkes zugute zu halten oder gar als Entschuldigung gelten zu lassen, 80 muß man hiergegen schärfstens Stellung nehmen.

Sicherlich ist die Charakterlosigkeit unseres Volkes seit sechs Jahren eine tieftraurige, die Gleichgültigkeit den wichtigsten Belangen des Volkstums gegenüber eine wahrhaft niederdrückende, die Feigheit aber manches Mal himmelschreiend. Allein man soll doch nie vergessen, daß es sich dabei dennoch um ein Volk handelt, das wenige Jahre vorher der Welt das bewunderungswürdigste Beispiel höchster menschlicher Tugenden geboten hat. Angefangen von den Augusttagen 1914 bis zum Ende des gewaltigen Völkerringens hat kein Volk der Erde mehr an männlichem Mut, zäher Ausdauer und geduldigem Ertragen offenbart als unser heute so armselig gewordenes deutsches Volk. Niemand wird behaupten wollen, daß die Schmach unserer jetzigen Zeit der charakteristische Wesensausdruck unseres Volkstums sei. Was wir heute um uns und in ans erleben müssen, ist nur der grauenvolle, sinn- und vernunftzerstörende Einfluß der Meineidstat des 9. November 1918. Mehr als je gilt hier das Dichterwort vom Bösen, das fortzeugend Böses muß gebären. Allein auch in dieser Zeit sind die guten Grundelemente unserem Volke nicht ganz verlorengegangen, sie schlummern nur unerweckt in der Tiefe, und manches Mal konnte man wie Wetterleuchten am schwarzbehangenen Firmament Tugenden aufstrahlen sehen, deren sich das spätere Deutschland als erste Anzeichen einer beginnenden Genesung einst erinnern wird. Öfter als einmal haben sich Tausende und Tausende junge Deutsche gefunden mit dem opferbereiten Entschluß, das jugendliche Leben so wie 1914 wieder freiwillig und freudig auf dem Altar des geliebten Vaterlandes zum Opfer zu bringen. Wieder schaffen Millionen von Menschen emsig und fleißig, als hätte es nie die Zerstörungen durch eine Revolution gegeben. Der Schmied steht wieder am Amboß, hinter dem Pfluge wandelt der Bauer, und in der Studierstube sitzt der Gelehrte, alle mit der gleichen Mühe und gleichen Ergebenheit gegenüber ihrer Pflicht.

{714 Versäumte Auswertung des Versailler Vertrages}

Die Unterdrückungen von seiten unserer Feinde finden nicht mehr das rechtsprechende Lachen von einst, sondern verbitterte und vergrämte Gesichter. Ein großer Wechsel in der Gesinnung hat sich ohne Zweifel vollzogen.

Wenn sich dieses alles auch heute noch nicht in einer Wiedergeburt des politischen Machtgedankens und Selbsterhaltungstriebes unseres Volkes äußert, dann tragen die Schuld daran diejenigen, die weniger durch des Himmels als ihre eigene Berufung seit 1918 unser Volk zu Tode regieren.

Jawohl, wenn man heute unsere Nation beklagt, so darf man doch die Frage stellen: Was tat man, um sie zu bessern? Ist die geringe Unterstützung von Entschlüssen unserer Regierungen - die ja in Wirklichkeit kaum da waren - durch das Volk nur das Zeichen für die geringe Lebenskraft unseres Volkstums oder nicht noch mehr das Zeichen für das vollkommene Versagen der Behandlung dieses kostbaren Gutes? Was haben unsere Regierungen getan, um in dieses Volk wieder den Geist stolzer Selbstbehauptung, männlichen Trotzes und zornigen Hasses hineinzupflanzen?Als im Jahre 1919 der Friedensvertrag dem deutschen Volk aufgebürdet wurde, da wäre man berechtigt gewesen, zu hoffen, daß gerade durch dieses Instrument maßloser Unterdrückung der Schrei nach deutscher Freiheit mächtig gefördert werden würde. Friedensverträge, deren Forderungen wie Geißelhiebe Völker treffen, schlagen nicht selten den ersten Trommelwirbel für die spätere Erhebung.

Was konnte man aus diesem Friedensvertrag von Versailles machen!Wie konnte dieses Instrument einer maßlosen Erpressung und schmachvollsten Erniedrigung in den Händen einer wollenden Regierung zum Mittel werden, die nationalen Leidenschaften bis zur Siedehitze aufzupeitschen! Wie konnte bei einer genialen propagandistischen Verwertung

{715 "Herr, segne unseren Kampf"}

dieser sadistischen Grausamkeiten die Gleichgültigkeit eines Volkes zur Empörung und die Empörung zur hellsten Wut gesteigert werden!Wie konnte man jeden einzelnen dieser Punkte dem Gehirn und der Empfindung dieses Volkes so lange einbrennen, bis endlich in sechzig Millionen Köpfen, bei Männern und Weibern, die gemeinsam empfundene Scham und der gemeinsame Haß zu jenem einzigen feurigen Flammenmeer geworden wäre, aus dessen Gluten dann stahlhart ein Wille emporsteigt und ein Schrei sich herauspreßt: Wir wollen wieder Waffen!Jawohl, dazu kann ein solcher Friedensvertrag dienen. In der Maßlosigkeit seiner Unterdrückung, in der Schamlosigkeit seiner Forderungen liegt die größte Propagandawaffe zur Wiederaufrüttelung der eingeschlafenen Lebensgeister einer Nation.

Dann muß allerdings, von der Fibel des Kindes angefangen bis zur letzten Zeitung, jedes Theater und jedes Kino, jede Plakatsäule und jede freie Bretterwand in den Dienst dieser einzigen großen Mission gestellt werden, bis daß das Angstgebet unserer heutigen Vereinspatrioten "Herr, mach uns frei!" sich in dem Gehirn des kleinsten Jungen verwandelt zur glühenden Bitte: "Allmächtiger Gott, segne dereinst unsere Waffen; sei so gerecht, wie du es immer warst; urteile jetzt, ob wir die Freiheit nun verdienen; Herr, segne unseren Kampf!"Man hat alles versäumt und nichts getan.

Wer will sich nun wundern, wenn unser Volk nicht so ist, wie es sein sollte und sein könnte? Wenn die andere Welt in uns nur den Büttel sieht, den willfährigen Hund, der dankbar nach den Händen leckt, die ihm vorher geschlagen haben?Sicherlich wird unsere Bündnisfähigkeit heute belastet durch unser Volk, am schwersten aber durch unsere Regierungen. Sie sind in ihrer Verderbtheit die Schuldigen, daß nach acht Jahren maßlosester Unterdrückung so wenig Wille zur Freiheit vorhanden ist.

{716 Die Umstellung antideuscher Psychose}

So sehr also eine aktive Bündnispolitik gebunden ist an die nötige Werteinschätzung unseres Volkes, so sehr ist diese wieder bedingt durch das Bestehen einer Regierungsgewalt, die nicht Handlanger sein will für fremde Staaten, nicht Fronvogt über die eigene Kraft, sondern vielmehr Herold des nationalen Gewissens.

Besitzt unser Volk aber eine Staatsleitung, die darin ihre Mission sieht, so werden keine sechs Jahre vergehen und der kühnen außenpolitischen Leitung des Reiches wird ein ebenso kühner Wille eines freiheitsdurstigen Volkes zur Verfügung stehen.

×

Der zweite Einwand, die große Schwierigkeit der Umstellung der feindlichen Völker zu freundschaftlich Verbündeten, kann wohl so beantwortet werden: Die in den übrigen Ländern durch die Kriegspropaganda herangezüchtete allgemeine antideutsche Psychose bleibt zwangsläufig so lange bestehen, als nicht durch die allen sichtbare Wiedererstehung eines deutschen Selbsterhaltungswillens das Deutsche Reich wieder die Charaktermerkmale eines Staates erhalten hat, der auf dem allgemeinen europäischen Schachbrett spielt und mit dem man spielen kann. Erst wenn in Regierung und Volk die unbedingte Sicherung für eine mögliche Bündnisfähigkeit gegeben erscheint, kann die eine oder andere Macht aus gleichlaufenden Interessen heraus daran denken, durch propagandistische Einwirkungen die öffentliche Meinung umzubilden. Auch dies erfordert naturgemäß Jahre andauernder geschickter Arbeit. Gerade in der Notwendigkeit dieser langen Zeitdauer für die Umstimmung eines Volkes liegt die Vorsicht bei ihrer Vornahme begründet, d. h. man wird nicht an eine solche Tätigkeit herantreten, wenn man nicht die unbedingte Überzeugung vom Werte einer solchen Arbeit und ihren Früchten in der Zukunft besitzt. Man wird nicht auf das

{717 Sichtbarer Wille zum Freiheitskampf}

leere Geflunker eines mehr oder weniger geistreichen Außenministers hin die seelische Einstellung einer Nation ändern wollen, ohne die Garantie für den realen Wert einer neuen greifbar zu besitzen. Es würde dies sonst zur vollkommenen Zersplitterung der öffentlichen Meinung führen. Die zuverlässigste Sicherheit für die Möglichkeit einer späteren Verbindung mit einem Staate liegt aber eben nicht begründet in schwulstigen Redensarten einzelner Regierungsmitglieder, sondern vielmehr in der ersichtlichen Stabilität einer bestimmten, zweckmäßig erscheinenden Regierungstendenz sowie in einer analog eingestellten öffentlichen Meinung. Der Glaube hieran wird um so fester sein, je größer die sichtbare Tätigkeit einer Regierungsgewalt auf dem Gebiet der propagandistischen Vorbereitung und Unterstützung ihrer Arbeit ist und je unzweideutiger umgekehrt der Wille der öffentlichen Meinung sich in der Regierungstendenz widerspiegelt.

Man wird also ein Volk - in unserer Lage - dann für bündnisfähig halten, wenn Regierung und öffentliche Meinung gleichmäßig fanatisch den Willen zum Freiheitskampf verkünden und vertreten. Dies ist die Voraussetzung einer dann erst in Angriff zu nehmenden Umstellung der öffentlichen Meinung anderer Staaten, die auf Grund ihrer Erkenntnis gewillt sind, zur Vertretung ihrer ureigensten Interessen einen Weg an der Seite des ihnen hierfür passend erscheinenden Partners zu gehen, also ein Bündnis abzuschließen.

Nun gehört dazu aber noch eines: Da die Umstellung einer bestimmten geistigen Verfassung eines Volkes an sich schwere Arbeit erfordert und von vielen zunächst nicht verstanden werden wird, ist es ein Verbrechen und eine Dummheit zugleich, durch eigene Fehler diesen anderswollenden Elementen Waffen für ihre Gegenarbeit zu liefern.

Man muß begreifen, daß es notwendigerweise eine Zeitlang dauern wird, bis ein Volk restlos die inneren Ab-

{718 Konzentration auf einen Gegner}

sichten einer Regierung erfaßt hat, da Erklärungen über die letzten Schlußziele einer bestimmten politischen Vorarbeit nicht gegeben werden können, sondern nur entweder mit dem blinden Glauben der Masse oder der intuitiven Einsicht der geistig höherstehenden Führerschichten gerechnet werden kann. Da bei vielen Menschen jedoch dieses hellseherische politische Tastgefühl und Ahnungsvermögen nicht vorhanden ist, Erläuterungen aber aus politischen Gründen nicht gegeben werden können, wird sich immer ein Teil der intellektuellen Führerschicht gegen neue Tendenzen wenden, die infolge ihrer Undurchsehbarkeit leicht als bloße Experimente gedeutet werden können. So wird der Widerstand der besorgten konservativen Staatselemente wachgerufen.

Es ist jedoch aus diesem Grunde erst recht höchste Verpflichtung, dafür zu sorgen, daß solchen Störern einer Anbahnung von gegenseitigem Verstehen alle verwertbaren Waffen nach Möglichkeit aus der Hand gewunden werden, besonders dann, wenn es sich, wie in unseren Fällen, ohnehin nur um ganz unrealisierbare, rein phantastische Schwärmereien aufgeblasener Vereinspatrioten und spießbürgerlicher Kaffeehauspolitiker handelt. Denn daß das Schreien nach einer neuen Kriegsflotte, der Wiedergewinnung unserer Kolonien usw. wirklich bloß ein albernes Geschwätz ist, ohne auch nur einen Gedanken praktischer Ausführbarkeit zu besitzen, wird man bei ruhigem Überlegen wohl kaum zu bestreiten vermögen. Wie man aber in England diese unsinnigsten Ergüsse teils harmloser, teils verrückter, immer aber im stillen Dienste unserer Todfeinde stehender Protestkämpen politisch ausnützt, kann nicht als günstig für Deutschland bezeichnet werden. So erschöpft man sich in schädlichen Demonstratiönchen gegen Gott und alle Welt und vergißt den ersten Grundsatz, der die Voraussetzung für jeden Erfolg ist, nämlich: Was du tust, tue ganz! Indem man gegen fünf oder zehn Staaten mault, unterläßt man die Konzentration der gesamten willensmäßigen und physischen Kräfte zum Stoß ins Herz unseres verruchtesten Gegners und opfert die Mög-

{719 Abrechnung mit den Verrätern}

lichkeit einer bündnismäßigen Stärkung für diese Auseinandersetzung.

Auch hier liegt eine Mission der nationalsozialistischen Bewegung. Sie muß unser Volk lehren, über Kleinigkeiten hinweg aufs Größte zu sehen, sich nicht in Nebensächlichkeiten zu zersplittern, sondern nie zu vergessen, daß das Ziel, für das wir heute zu fechten haben, die nackte Existenz unseres Volkes ist, und der einzige Feind, den wir treffen müssen, die Macht ist und bleibt, die diese Existenz uns raubt.

Es mag uns manches bitter schmerzen. Aber dies ist noch lange kein Grund, der Vernunft zu entsagen und in unsinnigem Geschrei mit aller Welt zu hadern, statt in konzentrierter Kraft sich gegen den tödlichsten Feind zu stellen.

Im übrigen hat das deutsche Volk so lange kein moralisches Recht, die andere Welt ob ihres Gebarens anzuklagen, solange es nicht die Verbrecher zur Rechenschaft gezogen hat, die das eigene Land verkauften und verrieten. Das ist kein heiliger Ernst, wenn man wohl gegen England, Italien usw. aus der Ferne schimpft und protestiert, aber die Lumpen unter sich wandeln läßt, die im Sold der feindlichen Kriegspropaganda uns die Waffen entwanden, das moralische Rückgrat zerbrachen und das gelähmte Reich um dreißig Silberlinge verjobberten.

Der Feind tut nur, was vorauszusehen war. Aus seinem Verhalten und Handeln sollten wir lernen.

Wer sich aber durchaus nicht zur Höhe einer solchen Auffassung bekennen will, der mag als letztes noch bedenken, daß dann eben nur Verzicht übrigbleibt, weil dann jede

{720 Siegen die nationalsozialistischen Interessen?}

Bündnispolitik für alle Zukunft ausscheidet. Denn wenn wir mit England uns nicht zu verbünden vermögen, weil es uns die Kolonien raubte, mit Italien nicht, weil es Südtirol besitzt, mit Polen und der Tschechoslowakei an sich nicht, dann bliebe außer Frankreich - das uns nebenbei aber doch Elsaß-Lothringen stahl - in Europa niemand übrig.

Ob damit dem deutschen Volke gedient ist, kann kaum zweifelhaft sein. Zweifelhaft ist es nur immer, ob eine solche Meinung von einem einfältigen Tropf vertreten wird oder von einem gerissenen Gauner.

Soweit es sich dabei um Führer handelt, glaube ich immer an das letztere.

So kann nach menschlichem Ermessen eine Umstellung der Psyche einzelner, bisher feindlicher Völker, deren wahre Interessen in der Zukunft ähnlich den unseren gelagert sind, sehr wohl erfolgen, wenn die innere Stärke unseres Staates sowie der ersichtliche Wille zur Wahrung unseres Daseins uns als Bundesgenossen wieder wert erscheinen lassen und weiter den Gegnern einer solchen kommenden Verbindung mit vordem uns feindlichen Völkern nicht wieder durch eigene Ungeschicklichkeiten oder gar verbrecherische Handlungen der Nährstoff zu ihrem Treiben gegeben wird.

×

Am schwersten zu beantworten ist der dritte Einwand.

Ist es denkbar, daß die Vertreter der wirklichen Interessen der bündnismöglichen Nationen ihre Ansichten durchzusetzen vermögen gegenüber dem Wollen des jüdischen Todfeindes freier Volks- und Nationalstaaten?Können die Kräfte z. B. der traditionellen britischen Staatskunst den verheerenden jüdischen Einfluß noch brechen oder nicht?Diese Frage ist, wie schon gesagt, sehr schwer zu beantworten. Sie hängt von zu vielen Faktoren ab, als daß ein bündiges Urteil gesprochen werden könnte. Sicher ist jedenfalls eines: In einem Staate kann die derzeitige Staatsgewalt als so fest stabilisiert angesehen werden und so unbedingt den

{721 Faschistisches Italien und Judentum}

Interessen des Landes dienend, daß von einer wirklich wirksamen Verhinderung politischer Notwendigkeiten durch internationale jüdische Kräfte nicht mehr gesprochen werden kann.

Der Kampf, den das faschistische Italien gegen die drei Hauptwaffen des Judentums, wenn auch vielleicht im tiefsten Grunde unbewußt (was ich persönlich nicht glaube) durchführt, ist das beste Anzeichen dafür, daß, wenn auch auf indirektem Wege, dieser überstaatlichen Macht die Giftzähne ausgebrochen werden. Das Verbot der freimaurerischen Geheimgesellschaften, die Verfolgung der übernationalen Presse sowie der dauernde Abbruch des internationalen Marxismus und umgekehrt die stete Festigung der faschistischen Staatsauffassung werden im Laufe der Jahre die italienische Regierung immer mehr den Interessen des italienischen Volkes dienen lassen können, ohne Rücksicht auf das Gezische der jüdischen Welthydra.

Schwieriger liegen die Dinge in England. In diesem Lande der "freiesten Demokratie" diktiert der Jude auf dem Umweg der öffentlichen Meinung heute noch fast unbeschränkt. Und dennoch findet auch dort ein ununterbrochenes Ringen statt zwischen den Vertretern britischer Staatsinteressen und den Verfechtern einer jüdischen Weltdiktatur.

Wie hart diese Gegensätze häufig aufeinanderprallen, konnte man nach dem Kriege zum ersten Male am klarsten erkennen in der verschiedenen Einstellung der britischen Staatsleitung einerseits und der Presse andererseits zum japanischen Problem.

Sofort nach Beendigung des Krieges begann die alte gegenseitige Gereiztheit zwischen Amerika und Japan wieder in Erscheinung zu treten. Natürlich konnten auch die

{722 England und das Judentum}

großen europäischen Weltmächte dieser neuen drohenden Kriegsgefahr gegenüber nicht in Gleichgültigkeit verharren. Alle verwandtschaftlichen Bindungen vermögen in England dennoch nicht ein gewisses Gefühl neidischer Besorgtheit gegenüber dem Anwachsen der amerikanischen Union auf allen Gebieten internationaler Wirtschafts- und Machtpolitik zu verhindern. Aus dem einstigen Kolonialland, dem Kinde der großen Mutter, scheint eine neue Herrin der Welt zu erstehen. Man versteht, wenn England heute in sorgenvoller Unruhe seine alten Bündnisse überprüft und die britische Staatskunst mit Bangen einem Zeitpunkt entgegenstarrt, an dem es nicht mehr heißen wird: "Enland über den Meeren!", sondern "Die Meere der Union!"Dem gigantischen amerikanischen Staatenkoloß mit seinen enormen Reichtümern einer jungfräulichen Erde ist schwerer beizukommen als einem eingezwängten Deutschen Reich. Wenn jemals auch hier die Würfel um die letzte Entscheidung rollen würden, wäre England, wenn auf sich allein gestellt, dem Verhängnis geweiht. So greift man begierig nach der gelben Faust und klammert sich an einen Bund, der, rassisch gedacht, vielleicht unverantwortlich, staatspolitisch jedoch die einzige Möglichkeit einer Stärkung der britischen Weltstellung gegenüber dem emporstrebenden amerikanischen Kontinent darstellt.

Während sich also die englische Staatsleitung trotz des gemeinsamen Kampfes auf den europäischen Schlachtfeldern nicht entschließen wollte, den Bund mit dem asiatischen Partner zu lockern, fiel die gesamte jüdische Presse diesem Bunde in den Rücken.

Wie ist es möglich, daß die jüdischen Organe, bis 1918 die getreuen Schi1dträger des britischen Kampfes gegen das Deutsche Reich, nun auf einmal Treubruch üben und eigene Wege gehen?Die Vernichtung Deutschlands war nicht englisches, sondern in erster Linie jüdisches Interesse, genau so wie auch heute eine Vernichtung Japans weniger britisch-staatlichen Interessen dient, als den weit ausgreifenden Wünschen der

{723 England und das Judentum}

Leiter des erhofften jüdischen Weltreichs. Während sich England um die Erhaltung seiner Stellung auf dieser Welt abmüht, organisiert der Jude seinen Angriff zur Eroberung derselben.

Er sieht die heutigen europäischen Staaten bereits als willenlose Werkzeuge in seiner Faust, sei es auf dem Umweg einer sogenannten westlichen Demokratie oder in der Form der direkten Beherrschung durch russischen Bolschewismus. Aber nicht nur die Alte Welt hätte er so umgarnt, sondern auch der Neuen droht das gleiche Schicksal. Juden sind die Regenten der Börsenkräfte der amerikanischen Union. Jedes Jahr läßt sie mehr zum Kontrollherrn der Arbeitskraft eines Einhundertzwanzig-Millionen-Volkes aufsteigen; nur ganz wenige stehen auch heute noch, zu ihrem Zorne, ganz unabhängig da.

In gerissener Geschicklichkeit kneten sie die öffentliche Meinung und formen aus ihr das Instrument eines Kampfes für die eigene Zukunft.

Schon glauben die größten Köpfe der Judenheit die Erfüllung ihres testamentarischen Wahlspruches des großen Völkerfraßes herannahen zu sehen.

Innerhalb dieser großen Herde entnationalisierter Kolonialgebiete könnte ein einziger unabhängiger Staat das ganze Werk in letzter Stunde noch zu Fall bringen. Denn eine bolschewisierte Welt vermag nur zu bestehen, wenn sie alles umfaßt.

Bleibt auch nur ein Staat in seiner nationalen Kraft und Größe erhalten, wird und muß das jüdische Weltsatrapenreich, wie jede Tyrannei auf dieser Welt, der Kraft des nationalen Gedankens erliegen.

Nun weiß der Jude zu genau, daß er in seiner tausendjährigen Anpassung wohl europäische Völker zu unterhöhlen und zu geschlechtslosen Bastarden zu erziehen vermag, allein einem asiatischen Nationalstaat von der Art Japans dieses Schicksal kaum zuzufügen in der Lage wäre. Er vermag heute den Deutschen und den Engländer, Amerikaner und Franzosen zu mimen, zum gelben Asiaten fehlen ihm die Brücken. So sucht er den japanischen Nationalstaat

{724 Japan und das Judentum}

noch mit der Kraft ähnlicher Gebilde von heute zu brechen, um sich des gefährlichen Widersachers zu entledigen, ehe in seiner Faust die letzte staatliche Macht zu einer Despotie über wehrlose Wesen verwandelt wird.

Er scheut in seinem tausendjährigen Judenreich einen japanischen Nationalstaat und wünscht deshalb dessen Vernichtung noch vor Begründung seiner eigenen Diktatur.

So hetzt er heute die Völker gegen Japan wie einst gegen Deutschland, und so kann es kommen, daß, während die britische Staatskunst noch auf das Bündnis mit Japan zu bauen versucht, die britisch jüdische Presse bereits den Kampf gegen den Bundesgenossen fordert und unter der Proklamation der Demokratie und unter dem Schlachtruf: "Nieder mit dem japanischen Militarismus und Kaiserismus!" den Vernichtungskrieg vorbereitet.

So ist der Jude heute in England unbotmäßig geworden.

Der Kampf gegen die jüdische Weltgefahr wird damit auch dort beginnen.

Und wieder hat gerade die nationalsozialistische Bewegung ihre gewaltigste Aufgabe zu erfüllen: Sie muß dem Volk die Augen öffnen über die fremden Nationen und muß den wahren Feind unserer heutigen Welt immer und immer wieder in Erinnerung bringen. An Stelle des Hasses gegen Arier, von denen uns fast alles trennen kann, mit denen uns jedoch gemeinsames Blut oder die große Linie einer zusammengehörigen Kultur verbindet, muß sie den bösen Feind der Menschheit, als den wirklichen Urheber allen Leides, dem allgemeinen Zorne weihen.

Sorgen aber muß sie dafür, daß wenigstens in unserem Lande der tödlichste Gegner erkannt und der Kampf gegen ihn als leuchtendes Zeichen einer lichteren Zeit auch den anderen Völkern den Weg

{725 Unser Kampf gegen den Weltfeind}

weisen möge zum Heil einer ringenden arischen Menschheit.

Im übrigen mag dann die Vernunft unsere Leiterin sein, der Wille unsere Kraft. Die heilige Pflicht, so zu handeln, gebe uns Beharrlichkeit, und höchster Schirmherr bleibe unser Glaube.

  

Index



HOME


MEIN KAMPF, ADOLF HITLER

Svenska
English
English
Deutsch
German
French
French

THE POLITICAL TESTAMENT OF ADOLF HITLER
French
French
English
English
Deutsch
German
Italian
Italian
Spanish
Spanish.
Norsk
Norsk

The Jewish plans!
The Jewish Plots!

Must Germany Perish?
A Jewish plan for the extinction of the German nation
and the total eradication from the earth, of all her people!




Judaism =Racism, Domination, Dccupation
| English | French | Deutsch | Svenska | Portug | Russian | Spanish |

The Protocols of Zion
| English | French | Deutsch | Svenska | Portug | Russian | Spanish | Italian | Danish |