Die Gruendungsmythen
der israelischen Politik
von Roger Garaudy Deutsche Übersetzung: Peter Töpfer
Mythos und Politik/Verheiszenes oder erobertes Land? "Deinen Nachkommen will ich dies Land geben, von dem Strom Ägyptens an bis an den groszen Strom Euphrat." 1. Moses 15,18.
Die integristische Lesart des politischen Zionismus: "Wenn wir das Buch der Bibel besitzen, wenn wir uns als das Volk der Bibel betrachten, dann mueszte uns alles biblisches Land gehoeren." Mosche Dajan, Jerusalem Post vom 10. August 1967
Die theologischen Mythen in der zeitgenoessischen christlichen Exegese Albert de Pury, Professor des alttestamentarische Studien an der Fakultaet fuer protestantische Theologie in Genf, faszte seine Doktorarbeit "Promesse divine et légende cultuelle dans le cycle de Jacob" (1), in der er die Forschungen der bedeutendsten Historiker und zeitgenoessischen Exegeten - hier insbesondere Albrecht Alts und Martin Noths (2) - integriert, diskutiert und weiterentwickelt, wie folgt zusammen: "Das biblische Thema vom Geschenk des Landes hat seinen Ursprung in der 'patriarchalischen Verheiszung', d.h. in jener goettlichen Verheiszung, die, gemaesz der Tradition der Genesis, dem Patricharchen Abraham gemacht wird. Die Berichte im 1. Buch Mose erzaehlen uns viele Male und in verschiedenen Formen, dasz Gott den Patriarchen und ihren Abkoemmlingen den Besitz des Landes, in dem sie sich gerade niederlieszen, verhiesz. Diese Verheiszung, ausgesprochen in Sichem (1. Moses 12,7), in Bethel (1. Moses 13,14-16) und in Mamre (in der Naehe Hebrons, 1. Moses 15,18-21 und 17,4-8), also den allerheiligsten Orten von Samaria und Judaea, scheint sich vor allem auf die Region des heutigen Westjordanlandes zu beziehen.
Die biblischen Erzaehler stellen uns die Geschichte der Urspruenge Israels als eine Folge von deutlich abgegrenzten Epochen dar. Alle Erinnerungen, Geschichten, Legenden, Maerchen oder Gedichte, die ihnen, muendlich ueberliefert, zu Ohren gekommen sind, fuegten sie in einen genauen genealogischen und chronologischen Rahmen ein. Dieses historische Schema ist, darueber herrscht bei fast allen modernen Exegeten übereinstimmung, weitgehend fiktiv.
Die Arbeiten von Albrecht Alt und Martin Noth haben insbesondere gezeigt, dasz die Einteilung in aufeinanderfolgende Epochen (Patriarchen, Sklaverei in Aegypten, Eroberung Kanaans) kuenstlich ist." (3)
Francoise Smyth, Dekan der Fakultaet fuer protestantische Theologie in Paris, faszt in übereinstimmung mit der Arbeit Albert de Purys die Arbeiten der zeitgenoessischen Exegese zusammen und schreibt: "Die juengste Geschichtsforschung hat die klassische Vorstellung vom Exodus aus Ägypten, von der Eroberung Kanaans, von der israelischen nationalen Einheit vor dem Exil und von genauen Grenzen als nicht historisch verifizierbar erkannt. Die biblischen Geschichten geben nicht ueber das, was sie erzaehlen, sondern ueber jene, von denen sie stammen."
Auskunft: Die am Ende des Exils (6. Jahrhundert v. Chr.) zu einem sowohl monotheistischen wie auch ethnozentrischen Denkengelangten Theologen."(4) Francoise Smyth hat in ihrem Buch "Les Mythes illégitimes. Essai sur la 'terre promise'" (5) die Arbeit einer rigorosen Richtigstellung geleistet.
Und Albert de Pury faehrt fort: "Die meisten Exegeten halten die patriarchalische Verheiszung in ihrer klasssischen Form (siehe z.B. 1. Mose 13,14-17 oder 1. Mose 15,18-21) fuer eine Legitimierung post eventum der israelischen Eroberung Palaestinas bzw., um noch genauer zu sein, der Ausweitung der israelischen Souveraenitaet unter der Herrschaft Davids. Mit anderen Worten: Die Verheiszung waere in die biblischen Berichte von den Patriarchen aufgenommen worden, um aus dieser "altuebelieferten Epopoe" einen Vorboten und eine Ankuendigung des davidianischen und salomonischen Goldenen Zeitalters zu machen.
Die denkbaren ezalen Urspruenge der patriarchalischen Verheiszung seien hier wie folgt skizziert:
1. Die Verheiszung des Landes, verstanden als eine Verheiszung der Seszhaftwerdung, ist zuerst Gruppen von Nomaden, die dem Regime der Wanderschaeferei unterworfen waren und denen es darum ging, sich irgendwo in bewohnbaren Gegenden niederzulassen, gemacht worden. In dieser Form hat die Verheiszung Teil des religioesen und erzaehlerischen Kulturerbes verschiedener Stammesgruppen werden koennen.(6)
2. Die nomadische Verheiszung hatte nicht etwa die politische und militaerische Eroberung einer Region oder eines ganzen Landes zum Ziel, sondern die Seszhaftwerdung in einem begrenzten Gebiet.
3. Urspruenglich war die patriarchalische Verheiszung, von der uns das 1. Buch Mose berichtet, nicht von Jahwe (dem Gott, der mit der 'Gruppe des Exodus' nach Palaestina gekommen war) gemacht worden, sondern vom kanaanischen Gott El in einer seiner oertlichen Erscheinungsformen. Einzig der oertliche Gott, der Besitzer des Gebietes, konnte Nomaden die Seszhaftwerdung auf seinem Land bieten.
4. Spaeter, als sich die seszhaft gewordenen nomadischen Sippen sich mit anderen Staemmen zum 'Volk Israels' zusammengeschlossen haben, haben die alten Verheiszungen eine neue Dimension erhalten. Das Ziel der Seszhaftwerdung war erreicht und die Verheiszung erhielt nun eine politische, militaerische und 'nationale' Bedeutung. Auf diese Weise neu interpretiert, ist die Verheiszung als Vorausahnung der endgueltigen Eroberung Palaestinas, als Ankuendigung der Legitimierung des Reiches Davids verstanden worden."
Der Inhalt der patriarchalischen Verheiszung "Waehrend die 'nomadische' Verheiszung, die auf die Seszhaftwerdung einer schafhuetenden Sippe hinweist, zweifellos auf einen Ursprung ante eventum zurueckgeht, gilt dies nicht fuer die auf die 'nationale Dimension' ausgeweitete Verheiszung. Da die 'israelitischen' Staemme sich erst nach ihrer Niederlassung in Palaestina vereinigt haben, musz die Neuinterpretation der nomadischen Verheiszung als eine Verheiszung politischer Souveraenitaet post eventum stattgefunden haben. Und so ist die Verheiszung aus 1. Mose 15,18-21, die die Souveraenitaet des auswerwaehlten Volkes ueber alle 'von dem Strom Ägyptens an (dem Wadi 'Arisch) bis an den groszen Strom Euphrat' gelegenen Regionen und ueber alle dort lebenden Voelker, offenbar eine von den Eroberungen Davids inspiriertes Weissagung ex ventu.
Die textkritischen Forschungen haben erbracht, dasz die Erweiterung der 'nomadischen' Verheiszung in eine 'nationale' Verheiszung vor der ersten Niederschrift der patriarchalischen Schriften stattgefunden haben musz.
Der Jahwist, der als erster groszer Erzaehler (oder besser: Herausgeber der Erzaehlungen) des Alten Testaments gelten musz, hat zur Zeit Salomos gelebt. Demzufolge war er Zeitgenosse und Zeuge dieser wenigen Jahrzehnte, in denen die patriarchalische Verheiszung, im Lichte Davids neu interpretiert, ueber alle Hoffnung hinaus verwirklicht schien.
Die Stelle 1. Mose 12,3 b ist ein Schluesseltext zum Verstaendnis des Werkes des Jahwisten. Diesem Text zufolge musz die Segnung Israels die Segnung 'aller Geschlechter auf Erden' ('ad·m,h) zur Folge haben. Die Geschlechter auf Erden sind zunaechst alle Voelkerschaften, die sich mit Israel Palaestina und das Westjordanland teilen.
Wir sind also nicht in der Lage, zu sagen, dasz sich Gott zu diesem oder jenem geschichtlichen Zeitpunkt vor einer historischen Persoenlichkeit namens Abraham praesentiert haette und ihm den Titel ueber die Inbesitznahme des Landes Kanaans uebertragen haette. Vom juristischen Standpunkt aus haben wir keinerlei von 'Gott' unterzeichnete Schenkungsurkunde in den Haenden, und wir haben sogar allen Grund zur Annahme, dasz zum Beispiel die Szene in 1. Mose 12,1-8 und 13,14-18 keinen historischen Tatbestand widerspiegelt.
Ist es heute moeglich, die patriarchalische Verheiszung zu 'aktualisieren'? Wenn 'die Verheiszuhng aktualisieren' heiszt, sich ihrer als eines Besitz-Titels zu bedienen oder sie in den Dienst einer politischen Forderung zu stellen, dann mit Sicherheit nicht.Kein Politiker hat das Recht, fuer sich die Gueltigkeit einer Verheiszung zu berufen. Keinesfalls ist den Christen zuzustimmen, die die Verheiszungen des Alten Testaments als eine Legitimierung fuer aktuelle Gebietsforderungen des Staates Israel ansehen." (7)
Die theologischen Mythen der juedisch-prophetischen Exegese "Es ist, fuer wen auch immer, unstatthaft, zu behaupten, dasz die derzeitige Ansiedlung des Staates Israel die Erfuellung einer biblischen Prophezeiung ist und demenstsprechend auch, dasz alle Handlungen der Israelis, ihren Staat zu errichten und ihn zu erhalten, von vornherein von Gott gebilligt sind. Die aktuelle Politik Israels hat die geistige Bedeutung Israels zerstoert oder mindestens geschwaecht.
Es sind zwei grundlegende Elemente der prophetischen Tradition auszumachen:
a) Wenn die Propheten zunaechst die Wiedererrichtung Zions beschworen haben, war damit nicht das Land gemeint, das durch sich selbst einen heiligen Charakter hatte. Das absolute und unbestreitbare Kriterium der prophetischen Konzeption der Erloesung war der Schlusz des Bundes mit Gott, da dieser Bund vom Koenig und dessen Volk gebrochen worden war.
Micha sagt in aller Deutlichkeit: "Hoert doch, ihr Haeupter im Hause Jakob und ihr Herren im Hause Israel! Ihr solltet die sein, die das Recht kennen. Aber ihr hasset das Gute und liebet das Arge; (...) die ihr Zion mit Blut baut und Jerusalem mit Unrecht. (...) Darum wird Zion um euretwillen wie ein Acker gepfluegt werden, und Jerusalem wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Hoehe wilden Gestruepps." (Micha 3,1-12)
Zion ist nur heilig, wenn das Gesetz Gottes ueber es herrscht, und das heiszt nicht, dasz jedes in Jerusalem verabschiedete Gesetz ein heiliges Gesetz ist.
b) Es ist nicht nur das Land, das von der Befolgung und der Treue zum Bund abhaengt: Das nach Zion zurueckgebrachte Volk untersteht den gleichen Forderungen der Gesetzbarkeit, der Rechtschaffenheit und der Treue zum Bund Gottes.
Zion konnte von einem Volk, das sich auf Vertraege, Buendnisse, militaerische Kraefteverhaeltnisse oder militaerische Hierarchien stuetzt, mit denen seine überlegenheit ueber die Nachbarvoelker hergestellt werden soll keine Wiederherstellung erwarten.
Die prophetische Tradition zeigt klar, dasz die Heiligkeit des Landes weder von seinem Boden, noch von seinem Volk abhaengig ist, einfach nur weil dieses auf diesem Territorium lebt. Einzig heilig und Zions wuerdig ist der goettliche Bund, der sich im Verhalten seines Volkes aeuszert.
Der derzeitige Staat Israel hat aber keinerlei Recht, sich auf die Erfuellung des goettlichen Plans fuer eine messianische Zeit zu berufen. Es ist die reinste Blut- und Boden-Demagogie. Weder Volk, noch Land sind heilig und verdienen keinerlei geistiges Privileg der Welt. Der zionistische Totalitarismus, der sich, und sei es mit Gewalt, das gesamte juedische Volk untertan machen will, macht aus ihm ein Volk unter allen anderen und wie alle anderen." (8)
Jigal Amir, der Moerder Jitzhak Rabins, ist weder ein Krimineller, noch ein Irrer, sondern - Rabbinersohn, herausragender Student an der theologischen Universitaet von Bar Ilan in der Naehe Tel Avivs, Elitesoldat auf dem Golan, Besitzer der Biografie Baruch Goldsteins, der vor einiger Zeit in Hebron siebenundzwanzig am Grabe der Patriarchen betende Araber ermordet hat - ein reines Produkt zionistischer Erziehung. Er hat im offiziellen israelischen Fernsehen die grosze Reportage ueber die Gruppe "Ejal" (die Krieger Israels) sehen koennen, deren Mitglieder am Grabe des Begruenders des politischen Zionismus, Theodor Herzl, schwoeren, "jeden hinzurichten, der den Arabern das 'verheiszene Land' von Judaea und Samaria (das derzeitige Westjordanland) ueberlaeszt."
Der Mord an Praesident Rabin - wie auch der von Goldstein begangene - liegt in der Logik der Mythologie der zionistischen Fundamantalisten: "Der Befehl zu toeten", sagt Jigal Amir, "kommt von Gott", wie zu Zeiten Josuas. (9) Amir ist kein Auszenseiter der israelischen Gesellschaft. Am Tag der Ermordung Jitzhak Rabins tanzten Siedler von Kirjat Arba und Hebron um das zum Ruhme Baruch Goldsteins errichtete Mausoleum und rezitierten Psalme Davids. (10) Jitzhak Rabin war eine symbolische Zielscheibe; nicht etwa, weil er, wie es Bill Clinton bei seiner Bestattung sagte, "sein ganzes Leben fuer den Frieden gekaempft" haette (Rabin kommandierte die Besatzungstruppen zu Beginn der Intifada; er gab den Befehl aus, den Kindern des palaestinensischen Landes, deren einzige Waffen die alten Steine ihrer Erde, die sich mit ihnen erhoben, um das Land ihrer Vorvaeter zu verteidigen, "die Knochen der Arme zu brechen".) Itzak Rabin hatte, als Realist, begriffen (wie die Amerikaner in Vietnam oder die Franzosen in Algerien), dasz es keine endgueltige militaerische Loesung gibt, wenn eine Armee nicht auf eine andere Armee, sondern auf ein ganzes Volk stoeszt.
Demzufolge hatte er sich also mit Jasser Arafat um einen Kompromisz bemueht: Eine Verwaltungsautonomie wurde einem Teil der Gebiete auferlegt, deren Okkupation von den Vereinten Nationen verurteilt worden war, wobei der miltaerische Schutz der den Eingeborenen geraubten und zu Bildungszentren des Hasses gewordenen Siedlungen (Hebron) beibehalten wurden.
Das war den von diesen Siedlungen beguenstigten Fundamentalisten bereits zu viel: Sie schuerten gegen Rabin, den sie als Verraeter hinstellten, eine Stimmung, die zu seiner Ermordung fuehrte. Jitzhak Rabin wurde, nach tausenden von Palaestinensern, Opfer des Mythos vom "verheiszenen Land", dieses jahrtausendealten Vorwandes fuer blutigen Kolonialismus. Dieses fanatische Attentat zeigt einmal mehr, dasz ein echter Frieden zwischen einem Staate Israel, der in den Grenzen, wie sie im Teilungsabkommen von 1947 festgelegt wurden, sicher ist, und einem voellig unabhaengigen Palaestinenserstaat, nur moeglich ist, wenn der Kolonialismus aufgegeben wird, d.h. alle Siedlungen, die im Inneren des zukuenftigen palaestinensischen Staates eine stetige Quelle von Provokationen darstellen und radikal beseitigt werden.
Der Mythos vom "auserwaehlten Volk" "So spricht der Herr: Israel ist mein erstgeborene Sohn." 2. Moses 4,22
Die integristische Lesart des politischen Zionismus "Die Bewohner der Welt koennen aufgeteilt werden in Israel auf der einen, und allen anderen Nationen zusammen auf der anderen Seite. Israel ist das auserwaehlte Volk: das ist das entscheidende Dogma." Rabbi Cohen (11).
Dieser Mythos ist der historisch voellig unbegruendete Glaube, der Monotheismus sei mit dem Alten Testament entstanden. Es geht im Gegenteil aus der Bibel selbst hervor, dasz weder der eine, noch der andere ihrer beiden Hauptredakteure - der Jahwist und der Elohist - Monotheisten waren: Sie verkuendeten lediglich die überlegenheit des hebraeischen Gottes ueber die anderen Goetter und seine Eifersucht ihnen gegenueber (2. Mose 20,2-5). Der Gott der Moabiter - Kamosch (Richter 11,24) - wie auch "andere Goetter" (1. Samuel 26,19) werden anerkannt. "Sehr lange hat man in Israel an die Existenz und die Macht fremder Goetter geglaubt."
Erst nach der Rueckkehr aus dem Exil, insbesondere bei den Propheten, setzt sich der Monotheismus durch, d.h. jetzt geht man von Formulierungen wie "Du sollst keine anderen Goetter haben neben mir" (2. Mose 20,3) zu solchen ueber, die sich nicht damit begnuegen, Gehorsam ausschlieszlich fuer Jahwe zu verlangen, wie es auch im 5. Buch Mose wiederholt wird - "Und du sollst nicht andern Goettern nachfolgen" (6,14) -, sondern die verkuenden: "Denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr." (Jesaja 45,22) Diese unbestreitbare Bejahung des Monotheismus stammt aus der zweiten Haelfte des 6. Jahrhunderts (zwischen 550 und 539).
Der Monotheismus ist in der Tat das Ergebnis einer langen Reifezeit der groszen Kulturen des Mittleren Ostens: Mesopotamiens und Aegyptens. Schon im 13. Jahrhundert hatte der Pharao Echnaton aus allen Tempeln das Wort "Gott" im Plural entfernen lassen. Seine "Hymne an die Sonne" wird im Psalm 104 fast woertlich wiedergegeben. Die babylonische Religion bewegt sich auf den Monotheismus zu. Der Historiker Albright beschreibt anhand des Gottes Marduk die Etappen dieser Umwandlung. "Wenn man erkennt, dasz die vielen verschiedenen Gottheiten nur Äuszerungen eines einzigen Gottes sind (...), ist es nur noch ein Schritt zu einer Art Monotheismus." (12)
Das aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. stammende "Babylonische Gedicht von der Schoepfung" zeugt von diesen "letzten Schritten": +"Wenn die Menschen geteilt sind, was die Goetter anbelangt... - wir, bei allen Namen, mit denen wir Ihn genannt haben werden, die da sein werden, Ihn, unseren Gott."
Diese Religion hat ein Stadium von Innerlichkeit erreicht, an dem das Bild des geschlagenen Gerechten erscheint:
"Ich will den Herrn der Weisheit loben... Mein Gott hat mich verlassen...
Ich ging daher wie ein Herr, und ich schliff die Mauern...
Jeden Tag zittere ich wie eine Taube und die Traenen brennen auf meinen Wangen.
Und doch war das Gebet fuer mich Weisheit,
Und das Opfer mein Gesetz.
Ich glaubte, Gott zu dienen,
Doch die goettlichen Plaene in der Tiefe des Abgrundes,
Wer kann sie verstehen?
Wer auszer Marduk ist der Meister der Wiederauferstehung? Ihr, die
Ihr aus seinem Urton geformt seid, singet den Ruhm Marduks." (13)
Dieses Bild Hiobs geht ihm um mehrere Jahrhunderte voraus. Ein vergleichbares Bild des +leidenden Gerechten/Heilands, das des von Gott bestraften und von ihm zurueck auf Erden geholten Daniel (nicht der der hebraeischen Bibel) befindet sich in den ugaritischen Texten des Ras Shamra in dem, was man die "kanaanaeische Bibel" nennt, die aelter ist als die der Hebraeer, spricht Hesekiel doch von Daniel neben Hiob (Hesekiel 14,14 und 20)
Das sind Gleichnisse, deren geistige Bedeutung jeder historischen Nachpruefung standhalten.Da ist zum Beispiel dieses herrliche Gleichnis vom Widerstand gegen die Unterdrueckung und von der Befreiung, die der Exodus ist. Es kommt nicht darauf an, dasz "der übergang ueber das +Meer aus Schilf nicht als historisches Ereignis anerkannt werden kann", wie Mircea Eliade schreibt, und nicht die Gesamtheit der Hebraeer, sondern nur einige Gruppen von Fluechtlingen betrifft. Es ist demgegenueber aber von Bedeutung, dasz der Auszug aus Ägypten in dieser groszartigen Version mit dem Osterfest in Verbindung "gebracht" wurde, das aufgewertet und in die heilige Geschichte des Jahwismus integriert wird. (15)
Ab 621 v. Chr. nimmt die Feier des Exodus' in der Tat den Platz eines kanaanaeischen Osterritus zu Fruehlingsbeginn ein: das Fest der Wiederauferstehung Adonis'. Der Exodus wird somit zum Gruendungsakt der Wiedergeburt eines Volkes, das von seinem Gott der Sklaverei entrissen wird.
Die goettliche Erfahrung dieses Losreiszens des Menschen aus der Knechtschaft gibt es bei den verschiedensten Voelkern: Die lange Wanderschaft des aztekischen Stammes "Mexika" im 8. Jahrhundert, der nach ueber einem Jahrhundert der Pruefungen unter Fuehrung seines Gottes in ein Tal gelangt, wo ihm Gott an einer Stelle den Weg weist, an der bisher keine Strasze entlanggefuehrt hat. Das gleiche gilt fuer die Fahrten zur Freiheitinitiation des afrikanischen Kaidara. Die Fixierung auf einen Boden bei Nomaden oder auf Wanderschaft befindlichen Voelkern ist bei allen Voelkern - insbesondere im Mittleren Osten - mit dem Geschenk eines von Gott verheiszenen Landes verbunden.
Mythen sprieszen am Wegesrand der Vermenschlichung und der Vergoettlichung des Menschen. Den Mythos von der Sintflut, mit der Gott die Fehler der Menschen bestraft und nach der er den Menschen neu erschafft, finden wir vom mesopotamischen Gilgamesch bis zum Popol Vuh der Mayas (1. Teil, 3. Kap.) in allen Zivilisationen.
Die Lobeshymnen auf Gott entstehen in allen Religionen wie in den Psalmen zu Ehren der Paschamama, Muttergoettin oder des Gottes der Inkas:
"Wiraqocha, Wurzel des Seins,
Stets naher Gott...
Der mit dem Spruch erschafft:
Es sei der Mann! und
Es sei die Frau!
Wiraqocha, erleuchteter Herr,
Gott, der leben und sterben laeszt...
Du, der du die Schoepfung immer wieder erneuerst
Bewahre dein Geschoepf
Lange Zeit,
Damit es
Sich vollkommen koenne
Auf dem rechten Weg."
Warum, wenn nicht aufgrund ethnozentrischen Vorurteils, bedauert man dann nicht in diesen heiligen Schriften, die eines jeden Volkes "Altes Testament" sind, eine theologische Reflexion ueber die Momente der Entdeckung des Sinnes des Lebens?Dann erreichte nur die Botschaft des Lebens und die Worte Jesu die wirkliche Universalitaet: Sie waere dann in allen erlebten Erfahrungen des Goettlichen verwurzelt und nicht auf eine einseitige überlieferung eingeengt und sogar erstickt. Das Leben Jesu, seine radikal neue Vision des Koenigreiches Gottes, das nicht mehr von der Macht der Groszen getragen wird, sondern von der Hoffnung der Armen, waere nicht mehr ausradiert zugunsten eines historischen Schemas, das nur von den einem Volk gemachten Siegesverheiszungen bis zu ihrer Erfuellung geht.
Wir haben hier nur von den Religionen des Mittleren Ostens in ihrer Vorgeschichte, in deren Mitte der Monotheismus entstanden ist, gesprochen.In anderen, nicht-westlichen, Kulturen liegen die Vorstufen zum Monotheismus noch weiter zurueck in der Geschichte.Dies ist zum Beispiel der Fall der indischen Veden.
Die Weisen geben dem Einzigen Wesen mehr als einen Namen." (Hymne des Rig-Veda 3,7)
Vrihaspati ist unser Vater, der alle Goetter enthaelt. (3,18) Der, der unser Vater ist, hat alle Wesen gezeugt und enthaelt sie alle. Der einzige Gott macht die anderen Goetter. Alles was da existiert, anerkennt ihn als Meister.(...) Ihr kennt Ihn, der alle Dinge gemacht hat; es ist derselbe, der in Euch ist. (111,11)
Seiner Namen sind viele, doch Er ist Einer.
Diese Texte verteilen sich auf die Zeit zwischen dem 16. und 6. Jahrhundert v. Chr. und Pater Monchanin nennt sie in seinem Bemuehen, ins Innere der Veden zu gelangen, "das absolute lithurgische Gedicht". (16)
Der Mythos des Josua: die ethnische Saeuberung
Und Josua zog von Lachisch mit ganz Israel nach Eglon und belagerte die Stadt und kaempfte gegen sie; und sie eroberten sie an diesem Tag und schlugen sie mit der Schaerfe des Schwerts, und Josua vollstreckte den Bann an allen, die darin waren, an diesem Tage, ganz wie er mit Lachisch getan hatte. Danach zog Josua hinauf mit ganz Israel von Eglon nach Hebron, und sie kaempften gegen die Stadt." Josua 10,34-36
Am 9. April 1948 massakriert Menahem Begin mit seinen Truppen des Irgun die 254 Bewohner - Maenner, Frauen und Kinder - des Dorfes Deir Jassun.
Wir werden diesen Prozesz der Versteinerung von Mythos in Geschichte und die Wandlung von aus dieser "historischen Bastelei" erwachsenen Anmaszungen bis zur Rechtfertigung einer bestimmten Politik nur in einem besonderen Falle untersuchen: dem der Instrumentalisierung biblicher Schriften, weil sie nach wie vor eine entscheidende Rolle im Werden des Westens spielen, seine blutigsten Unternehmungen decken: von den Judenverfolgungen durch die Roemer, dann durch die Christen, ueber die Kreuzzuege, der Inquisition, den +heiligen Allianzen, der Kolonialherrschaft durch "auserwaehlte Voelker", bis hin zu den Vergehen des Staates Israel, die nicht nur in seiner Expansionspolitik im Nahen Osten liegen, sondern auch im Druck, den seiner Lobby ausuebt, deren maechtigste - bei der "maechtigsten der Maechte", den USA - eine Rolle ersten Ranges in der amerikanischen Politik der Weltbeherrschung und der militaerischen Aggressionen spielt. Was geht das alles an, warum hierauf insistieren? - In der Ausbeutung der Mythen liegt der Fahrplan in eine Zukunft, die den planetarischen Selbstmord bringen koennte.
Die Bibel enthaelt ueber den Bericht von Massakern, die von einem "Gott der Armeen" befehlt werden, hinaus die groszen Prophezeiungen von Amos, Hesekiel, Jesaja und Hiob bis zur Ankuendigung eines "neuen Bundes" mit Daniel. Dieser "neue Bund" (das Neue Testament) stellt mit dem Auftritt Jesu gleichzeitig die groeszte Veraenderung in der Geschichte der Menschen und der Goetter dar, in der sich, wie es orthodoxen Geistlichen sagen, "Gott zum Menschen gemacht hat, damit der Mensch Gott werden kann". Und dann kam es mit Paulus zur Rueckkehr zur traditionellen Sichtweise vom souveraenen und allmaechtigen Gott, der von auszen und von oben herab das Leben der Menschen und der Gemeinden regiert: jetzt nicht mehr durch das juedische "Gesetz", sondern durch eine christliche "Gnade", die den gleichen, die Verantwortlichkeit des Menschen zerstoerenden Charakter der Äuszerlichkeit haben wird. "Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es." (Epheser 2,8)
Wir werden hier nicht die Bibel im allgemeinen behandeln, sondern nur deren Teil, auf das sich das theokratische israelische Regime und die zionistische Bewegung berufen: die Thora (die die Christen die fuenf Buecher Mose nennen) und seine "historisch" genannten
Erweiterungen: die Buecher Josua, Richter, Ruth, Samuel und Koenige. Nicht Teil der juedischen Thora ist die groszartige Kritik der Propheten, die immer wieder daran erinnert, dasz "der
Bund Gottes mit den Menschen" universell, an Bedingungen und an die Befolgung der goettlichen Gesetze gebunden ist und fuer alle Voelker und allen Menschen offen ist.
Die Thora (die fuenf Buecher Mose) und die "historischen Buecher" sind (wie es die Exegeten seit mehr als hundert Jahren bewiesen haben) die schriftliche Sammlung muendlicher überlieferungen, die von Chronisten des 9. Jahrhunderts und von den Schriftgelehrten Salomos aufgezeichnet wurden, deren Hauptbestreben es war, die Eroberungen Davids und seines Reiches zu legitimieren, indem sie die überlieferungen ausdehnten, die historisch einzuordnen weder durch archaeologische Funde, noch durch Dokumente auszer den biblischen Berichten selbst moeglich ist. Das erste von auszenstehenden Historikern bestaetigte Ereignis betrifft Salomo, von dem man Spuren in den assyrischen Archiven findet.
Bis dahin gibt es zum Nachweis der Historizitaet der in der Bibel geschilderten Geschehnisse keinerlei von ihr unabhaengige Quelle.
Beispielsweise geben uns die archaeologischen Funde von Ur im Irak nicht mehr an Informationen ueber Abraham als die Ausgrabungen in den Ruinen von Troja ueber Hektor oder Priam. Im 4. Buch Mose wird uns von den Erfolgen der "Soehne Israels" berichtet, den Besiegern der Midianiter, die, "wie der Herr es Mose befohlen hatte", "alles toeteten", "die Frauen gefangen nahmen" und "alle ihre Staedte mit Feuer verbrannten". Als sie zurueck zu Mose kamen, "wurde Mose zornig. (...) Warum habt Ihr alle Frauen leben lassen?" "So toetet nun alles, was maennlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind. Aber alle Maedchen, die unberuehrt sind, die laszt fuer euch leben." (31,7-18,14-18)
Moses Nachfolger Josua fuehrt bei der Eroberung von Kanaan konsequent diese vom Gott +der Armeen befohlenen Politik der "ethnischen Saeuberung" fort.
"An diesem Tag eroberte Josua auch Makkeda und schlug es mit der Schaerfe des Schwerts samt seinem Koenig und vollstreckte den Bann an der Stadt und an allen, die darin waren, und liesz niemand uebrig und tat mit dem Koenig von Makkeda, wie er mit dem Koenig von Jericho getan hatte.
Da zogen Josua und ganz Israel mit ihm von Makkeda nach Libna und kaempften gegen Libna. Und der Herr gab auch dieses mit seinem Koenig in die Hand Israels; und er schlug die Stadt mit der Schaerfe des Schwerts und alle, die darin waren, und liesz niemand darin uebrig und tat mit ihrem Koenig, wie er mit dem Koenig von Jericho getan hatte.
Danach zogen Josua und ganz Israel mit ihm von Libna nach Lachisch, und er belagerte die Stadt und kaempfte gegen sie. Und der Herr gab auch Lachisch in die Haende Israels, dasz sie es am naechsten Tag eroberten und es schlugen mit der Schaerfe des Schwerts und alle, die darin waren, ganz wie sie mit Libna getan hatten. Zu dieser Zeit zog Horam, der Koenig von Geser, hinauf, um Lachisch zu helfen; aber Josua schlug ihn und sein Kriegsvolk, bis niemand uebrigblieb. Und Josua zog von Lachisch mit ganz Israel nach Eglon und belagerte die Stadt und kaempfte gegen sie; und sie eroberten sie an diesem Tag und schlugen sie mit der Schaerfe des Schwerts, und Josua vollstreckte den Bann an allen, die darin waren, an diesem Tage, ganz wie er mit Lachisch getan hatte. Danach zog Josua hinauf mit ganz Israel von Eglon nach Hebron, und sie kaempften gegen die Stadt..." (Josua, 10,28-36)
Und weiter geht die Litanei mit der Aufzaehlung der im Westjordanland begangenen "heiligen Ausrottungen". Wir muessen uns angesichts dieser Berichte zwei grundsaetzliche Fragen stellen: erstens ob sie historisch wahr sind, und zweitens, welche Konsequenzen die buchstabengetreue Nachahmung dieser Begeisterung fuer eine Ausrottungspolitik hat.
Zur ersten Frage: Wir stoszen hier auf ein archaeologisches Problem. Ausgrabungen deuten darauf hin, dasz die Israeliten am Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. Jericho gar nicht haben einnehmen koennen, weil Jericho zu dieser Zeit unbewohnbar war. Die Stadt aus der Mittleren Bronzezeit ist 1550 zerstoert und verlassen worden. Im 14. Jahrhundert ist sie in geringem Ausmasz wieder besetzt worden: Man hat aus dieser Zeit Keramiken in den Graebern aus der Mittleren Bronzezeit gefunden, die wiederbenutzt wurden, und ein Haus, in dem sich ein kleiner Krug aus dem 8. Jahrhundert befand. Es gibt keine Spuren von Befestigungsanlagen aus der Juengeren Bronzezeit. Die Schluszfolgerung, die K.M. Kenyon daraus zieht, ist, dasz es unmoeglich ist, eine Zerstoerung von Jericho mit einem Eintritt der Israeliten am Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. in Verbindung zu bringen. (17)
Das gleiche gilt fuer die Eroberung von Ai: "Von allen Berichten ueber die Eroberung ist dieser der detaillierteste; er enthaelt keinerlei wundersames Element und scheint der am wahrscheinlichste zu sein. Leider wird er von den Archaeologen bestritten. Am Ort haben zwei verschiedene Expeditionen Ausgrabungen gemacht. Die Ergebnisse stimmen ueberein: Et-Tell war in der Fruehen Bronzezeit eine grosze Stadt, von der wir den Namen nicht kennen und die zum Ausgang der fruehen Bronzezeit gegen 1400 v. Chr. zerstoert wurde. Sie blieb bis nach 1200 verwuestet, als sich ein armes, nicht befestigtes Dorf auf einem Teil der Ruinen niederliesz. Dieses Dorf hat hoechstens bis Anfang des 10. Jahrhunderts v. Chr. bestanden, wonach die Anlage endgueltig aufgegeben wurde. Zur Zeit der Ankunft der Israeliten gab es keine Stadt und keinen Koenig von Ai; es gab nur eine 1200 Jahre alte Ruine." (18)
Zur zweiten Frage: Warum sollte nun ein frommer und integristischer Jude (d.h. ein Jude, der sich an den Wortlaut der Bibel haelt) nicht dem Vorbild solch wunderbarer Gestalten wie Mose oder Josua folgen? Steht nicht im 4. Buch Mose, als die Eroberung Palaestinas (Kanaans) beginnt, geschrieben: "Und der Herr hoerte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter in ihre Hand, und sie vollstreckten den Bann an ihnen und ihren Staedten"? (21,3) Und dann, die Amoriter und ihren Koenig betreffend: "Sie schlugen ihn und seine Soehne und sein ganzes Kriegsvolk, bis keiner mehr uebrig blieb, und nahmen das Land ein"? (21,35)
Auch im 5. Buch Mose, wo nicht nur die Pluenderung der Erde und die Ausweisung der Eingeborenen, sondern das Massaker gefordert wird, heiszt es wieder: "Wenn dich der Herr, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Voelker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter, sieben Voelker, die groeszer und staerker sind als du, und wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt, dasz du sie schlaegst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schlieszen und keine Gnade gegen sie ueben." (5. Mose 7,1-2) "Und du sollst ihren Namen ausloeschen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgt hast." (5. Mose 7,24)
Das ist das Vorbild fuer die Art, wie die Zionisten - von Scharon bis Rabbi Meir Kahane - mit den Palaestinensern umgehen. War der Weg Menahem Begins nicht durch den Josuas vorherbestimmt, als am 9. April 1948 254 Bewohner des Dorfes Deir Jassin - Maenner, Frauen und Kinder - von seinen "Irgun"-Leuten hingemetzelt wurden, um die unbewaffneten Araber mittels Terror dazu zu bringen, aus ihrem Land zu fluechten? (19) Er rief die Juden nicht nur auf, "die Araber zu vertreiben, sondern sich ganz Palaestinas zu bemaechtigen". Und war der Weg Josuas nicht der, den Mosche Dayan so bezeichnet hat: "Wenn wir die Bibel besitzen und wir uns fuer das Volk der Bibel halten, dann musz uns auch das Land der Bibel gehoeren." (20)
War der Weg Josuas nicht der, wie ihn Joram Ben Porath in der groszen israelischen Zeitung Jediot Aharonoth vom 14. Juli 1972 beschrieb: "Es gibt keinen Zionismus, keine Kolonisierung durch den juedischen Staat ohne die Verdraengung der Araber und die Enteignung ihres Landes." Die Methode dieser Enteignung des Landes bestimmte Rabin, als er Oberkommandierender in den besetztenGebieten war: die Knochen der jungen Steinewerfer der Intifada brechen. Wie sah darauf die Reaktion der Talmud-Schulen in Israel aus? - Sie lieszen einen der direkt fuer Sabra und Chatila Verantwortlichen an die Macht kommen: Genaral Rafael Eytan, der die "Verstaerkung der bestehenden juedischen Siedlungen" verlangte. Von der gleichen überzeugung angetrieben, toetete Dr. Baruch Goldstein, Kolonist amerikanischer Herkunft in Kirjat Arba (Westjordanland), siebenundzwanzig Menschen und verletzte weitere fuenfzig, indem er mit seinem Maschinengewehr am Grabe des Patriarchen betende Palaestinenser niedermaehte. Baruch Goldstein, Mitglied einer integristischen Gruppe, die mit der Patenschaft Ariel Scharons gegruendet wurde (unter dessen Schutz die Massaker von Sabra und Chatila begangen wurden und der fuer sein Verbrechen mit einer Befoerderung zum Wohnungsbauminister, beauftragt mit dem Bau von "Siedlungen" in den bestzten Gebieten, belohnt wurde), ist heute zum Gegenstand eines regelrechten Kultes fuer die Integristen geworden, die sein Grab schmuecken und kuessen, denn er stand treu in der Tradition Josuas, der alle Voelker aus Kanaan ausrottete, um sich deren Land anzueignen.
Die im heutigen Staat Israel systematisch betriebene Politik der "ethnischen Saeuberung" entspringt dem Prinzip der ethnischen Reinheit, das die Mischung juedischen Blutes mit dem "unreinen Blut" aller anderen Menschen verbietet. In den Versen, die auf den Befehl Gottes folgen, die Voelker, die er ihnen ausliefert, zu vernichten, empfiehlt der Herr Mose, dasz seine "Soehne ihre Toechter nicht zu Frauen" nehmen. (2. Mose, 34,16)
Im 5. Buch Mose darf sich das "erwaehlte" Volk (7,6) nicht mit den anderen Voelkern vermischen: "Und sollst dich mit ihnen nicht verschwaegern; eure Toechter sollt ihr nicht geben ihren Soehnen, und ihre Toechter sollt ihr nicht nehmen fuer eure Soehne." (7,3) Diese Politik der Apartheid ist die einzige Art, die Verschmutzung der von Gott erwaehlten Rasse zu verhindern, den Glauben, der ihn an sie bindet.
Diese Trennung von den anderen ist das Gesetz geblieben: In seinem Buch "Le Talmud" schreibt Rabbi Cohen: "Die Bewohner der Welt koennen aufgeteilt werden in Israel auf der einen, und allen anderen Nationen zusammen auf der anderen Seite. Israel ist - hoechstes Dogma - das auserwaehlte Volk." (21)
Bei der Rueckkehr aus dem Exil wachen Esra und Nehemia ueber die Wiedereinfuehrung dieser Apartheid: Esra weint, denn "das heilige Volk hat sich vermischt mit den Voelkern des Landes". (Esra 9,2) +Pinhas pfaehlte ein gemischtes Paar... Esra befiehlt die rassische Selektion und den Ausschlusz: "Diese alle hatten sich fremde Frauen genommen; und nun entlieszen sie Frauen und Kinder." (Esra 10,44) Nehemia sagt von den Juden: "So reinigte ich sie von allem Auslaendischen..." (Nehemia 13,30)
Diese Angst vor Vermischung und ablehnende Haltung gegenueber den anderen geht ueber das Rassische hinaus: Wenn man das Blut des anderen durch die Mischehe ablehnt, lehnt man auch seine Religion, seine Kultur oder seine Art zu leben ab. Und so wuetet Jahwe gegen die, die von seiner Wahrheit abweichen - der einzig richtigen selbstverstaendlich - : +Sophonie kaempft gegen die auslaendische Kleidungsmode; Nehemia gegen die fremden Sprachen: "Zu dieser Zeit sah ich auch Juden, die sich Frauen genommen hatten aus Asdod, Ammon und Moab. Und die Haelfte ihrer Kinder sprach asdodisch oder in der Sprache eines der andern Voelker, aber juedisch konnten sie nicht sprechen. Und ich schalt sie und fluchte ihnen und schlug einige Maenner und packte sie bei den Haaren und beschwor sie bei Gott: Ihr sollt Eure Toechter nicht ihren Soehnen geben noch ihre Toechter fuer eure Soehne oder euch selbst nehmen." (Nehemia 13,23-25) Alle, die dem zuwiderlaufen, werden hart bestraft. Rebekka, Frau Isaaks und Mutter Jakobs, sagt: "Mich verdriesz zu leben, wegen der Hethiterinnen. Wenn Jakob eine Frau nimmt von den Hethiterinnen wie diese, eine von den Toechtern des Landes, was soll mir das Leben?" (1. Mose 27,46) Die Eltern von Samson sind von der Heirat ihres Sohnes mit einer Philisterin auszer sich und rufen aus: "Ist denn nun kein Maedchen unter den Toechtern deiner Brueder und in deinem ganzen Volk, dasz du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind?" (Richter 14,3)
Chaim Cohen, ehemaliger Richter am Obersten Gericht Israels, stellt fest: "Die bittere Ironie des Schicksals hat es gewollt, dasz die gleichen biologistischen und rassistischen Thesen, die den schaendlichen Nuernberger Gesetzen zugrundeliegen, als Grundlage fuer die Definition der Juedischheit im Staate Israel dienen." Tatsaechlich wird beim Prozesz gegen die Haupkriegsverbrecher vor dem internationalen Militaergerichtshof in Nuernberg im Verlaufe der Befragung des Rasse-"Theoretikers" Julius Streicher diese Frage aufgeworfen:
"Dr. Marx: Im Jahre 1935 sind auf dem Reichsparteitag zu Nuernberg die sogenannten Rassengesetze verkuendet worden. Wurden Sie bei der Planung und Beratung des Gesetzentwurfes beigezogen, und waren Sie dabei in irgendwelcher Weise beteiligt, bei der Vorbereitung insbesondere?
Streicher: Ja, ich glaube insofern bin ich beteiligt gewesen, als ich seit Jahren gechrieben habe, dasz eine weitere Vermischung des deutschen Blutes mit juedischem Blut verhindert werden muesse. Ich habe wiederholt solche Artikel geschrieben, und ich habe immer wieder in meinen Artikeln darauf hingewiesen, dasz wir die juedische Rasse zum Vorbild nehmen mueszten, oder das juedische Volk. Ich habe immer wieder in Artikeln mitgeteilt, dasz die Juden fuer saemtliche Rassen Vorbild sein sollten; denn sie haben sich ein Rassengesetz geschaffen, das Gesetz Moses, das da lautet: 'Wenn ihr in ein fremdes Land kommt, so sollt ihr die fremden Frauen euch nicht zu eigen machen.' Und das, meine Herren, das ist von ungeheurer Bedeutung, wenn man die Nuernberger Gesetze beurteilen will. Sie sind zum Vorbild genommen worden, diese Gesetze der Juden. Als nach Jahrhunderten der Gesetzgeber Esra, der juedische, festgestellt hatte, dasz trotzdem viele Juden nichtjuedische Frauen geheiratet hatten, wurden diese Ehen getrennt, und damals entstand das Judentum, das deshalb, weil es diese Rassengesetze einfuehrte, alle Jahrhunderte ueberdauert hat, waehrend alle anderen Rassen und Kulturvoelker zugrundegegangen sind." (22)
In der Tat haben die Juristen des nationalsozialistischen Innenministeriums auf diese Weise die "+Gesetze zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" ausgearbeitet. Diese Juristen, Bernard Loesener und Friedrich U. Knost, kommentierten den Gesetzestext in der Sammlung "Die Nuernberger Gesetze" wie folgt:
"Dem Willen des Fuehrers zufolge sind die Nuernberger Gesetze keine Masznahmen, geeignet, den Rassenhasz zu verschaerfen und ihn fortbestehen zu lassen; im Gegenteil bedeuten die Masznahmen den Beginn einer Beruhigung des Verhaeltnisses zwischen dem juedischen Volk und dem deutschen Volk.
Haetten die Juden bereits einen eigenen Staat, in dem die Masse ihres Volkes zu Hause waere, so koennte die Judenfrage schon heute als geloest gelten, auch fuer die Juden selbst. Gerade von den ueberzeugten Zionisten ist deshalb am wenigsten Widerspruch gegen die Grundgedanken der Nuernberger Gesetze erhoben worden, weil sie einmal wissen, dasz diese Gesetze auch fuer das juedische Volk die einzig richtige Loesung darstellen, und weil sie ferner wissen, dasz sich das wieder zum Bewusztsein seiner selbst erwachte deutsche Volk damit nur eben die Gesetze gegeben hat, die sich das juedische Volk schon vor Jahrtausenden gegeben hat (siehe Buch Esra), und die es stark gemacht haben zu dem voelkischen Wunder, sein Blut unferfaelscht und rein zu erhalten, obwohl alle seine Glieder unzaehlige Generationen hindurch inmitten fremden Volkstums gelebt haben. (23)
Dieser Rassismus, Vorbild aller Rassismen, ist eine Ideologie, die dazu dient, die Herrschaft ueber andere Voelker zu rechtfertigen. Die Buchstabentreue bedeutet die Fortfuehrung der gleichen, von Josua begangenen Massaker: "Die puritanischen Kolonisten von Amerika fuehrten in ihrer Jagd auf die Indianer Josua und die 'heiligen Ausrottungen' der Amalektiter und Philister an, um sich deren Land zu bemaechtigen." (24)
Als Vermittlung zwischen der kanaanaeischen Schoa und der Mixophobie fuegt sich derzeit die Ideologie der Bevoelkerungsumsiedlungen ein, die von der Mehrzahl der Rabbiner Juedisch-Samarias vertreten wird. Diese Politik basiert auf einer integristischen Lesart der heiligen Schriften. Im 3. Buch Mose wird den Juden vorgeschrieben, keine Vermischung der Art zuzulassen (19,19) und befohlen, das "reine" vom "unreinen" "abzusondern" (20,25), so wie der Herr selbst Israel von den anderen Voelkern abgesondert hat (20,24), um eine rassische Diskriminierung herbeizufuehren. "Ich will einen Unterschied machen zwischen meinem und deinem Volk." (2. Mose 8,19)
Und so kann 1993 der Groszrabbiner Frankreichs, Sitruk, sagen, ohne befuerchten zu muessen, von irgendeiner Istanz zur Ordnung gerufen zu werden: "Ich moechte, dasz junge juedische Maenner ausschlieszlich juedische Maedchen heiraten."
Israel, das "heilig sein soll; denn ich, der Herr, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Voelkern" (3. Mose 20,26), darf sich im Kontakt mit anderen Voelkern, an denen Gott "einen Ekel gehabt" hat (3. Mose 20,23), nicht verunreinigen (Esra 9,11). Das Verbot wird wieder und wieder aufs neue ausgesprochen. "Und sollst dich mit ihnen (den kanaanaeischen Voelkern) nicht verschwaegern; eure Toechter sollt ihr nicht geben ihren Soehnen, und ihre Toechter sollt ihr nicht nehmen fuer eure Soehne." (5. Mose 7,3-4) "Denn wenn ihr euch abwendet und diesen Voelkern, die noch uebrig sind, anhangt und euch mit ihnen verheiratet, dasz ihr zu ihnen eingeht und sie zu euch, so wiszt, dasz der Herr, euer Gott, nicht mehr alle diese Voelker vor euch vertreiben wird, sondern sie werden euch zum Fallstrick und Netz werden und zur Geiszel fuer euren Ruecken und zum Stachel in euren Augen, bis ihr ausgerottet seid aus dem guten Land, das euch der Herr, euer Gott, gegeben hat." (Josua 23,12-23)
In der Plenarsitzung vom 10. November 1975 hat die UNO den Zionismus als eine Form des Rassismus und der Rassendiskriminierung verurteilt.
Seit dem Zusammenbruch der UdSSR haben die USA die UNO in der Hand und am 16. Dezember 1991 die Streichung der gerechten Resolution aus dem Jahre 1975 erreicht. Doch seit 1975 hatte sich in Wirklichkeit nichts geaendert, auszer dasz Unterdrueckung, Kolonisierung und der schleichende Voelkermord am palaestinensischen Volk ungeahnte Ausmasze angenommen haben.
ANMERKUNGEN (1) Albert du Puy, Promesse divine et légende cultuelle dans le cycle de Jacob, 2. Ausg. Paris 1975, ed. Gabalda.
(2) Martin Noth: Histoire d'Israel, Payot, 1954, von Rad: Théologie de l'Ancien Testament, Genf, 1971, Ed Labor et Fides, und Pater de Vaux: Histoire ancienne d'Israel, 2 Bde, Paris, 1971.
(3) Siehe A. Alt, "Der Gott der Vaeter" (1929), in A. Alt, Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israel, Muenchen 1953 (1963), Bd. 1, S. 1-78, und "Die Landnahme der Israeliten in Palaestina" (1925), in: Kleine Schriften, Bd. 1, S. 89-125
(4) Francoise Smyth, Les protestants, la Bible et Israel depuis 1948, in: La Lettre, November 1984, Nr. 313, S. 23.
(5) Francoise Smyth, Les Mythes illégitimes. Essai sur la "Terre promise", Ed. Labor et Fides, Genf, 1994.
(6) "Die Lektuere der heiligen Schriften des Vorderen Orients zeigt uns, dasz allen Voelkern von ihrem Gott, der ihnen - von Mesopotamien ueber die Hethiter bis Aegypten - Land versprach, vergleichbare Verheiszungen gemacht worden sind.
Um die Siege zu feiern, die er auf dem Weg ueber Gaza, Megiddo, Qadesh bis nach Karhemisch (am Euphrat) errungen hat, erklaert Gott auf der Stele von Karnak (Aegypten), errichtet von Tutmosis III (zwischen 1480 und 1475 v. Chr.): 'Ich weise dir durch Dekret das Land weit und breit zu. Ich bin gekommen und gebe dir das Land des Westens zur Vernichtung.' Am anderen Ende des 'fruchtbaren Halbmonds', in Mesopotamien, 'bestimmt' Gott Marduk 'das Schicksal eines jeden' (Vers 46) und befiehlt, um den Bund zu besiegeln, Babylon und seinen Tempel zu bauen'. (René Labet, Les religions du Proche-Orient, Paris 1970, Edition Fayard, S. 60) Zwischen den beiden singen die Hethiter der Sonnengoettin Arinna folgendes Lied: 'Du wachst ueber die Sicherheit von Himmel und Erde/Du ziehst die Grenzen des Landes.' (ebenda S. 557) Wenn die Hebraeer nicht eine solche Verheiszung empfangen haetten, wuerden sie wirklich eine Ausnahme darstellen! (Siehe hierzu die Abeit Paters Landouzies' vom katholischen Institut von Paris ueber "Le don de la terre de Palestine" ("Die Schenkung des palaestinensischen Landes"), 1974, S. 10-15.
(7) All diese Texte stammen von einem am 10. Februar 1975 in Crêt-Bérard (Schweiz) anlaeszlich eines Kolloquiums ueber die theologische Interpretation des israelisch-arabischen Konfliktes gehaltenen und in der Zeitschrift Etudes théologiques et religieuses, Nr. 3, Montpellier 1976, veroeffentlichten Vortrag.
(8) Rabbi Elmer Berger: Prophecy, Zionism and the state of Israel, am 20. Maerz 1968 an der Universitaet von Leiden (Niederlande) gehaltener Vortrag.
(9) Le Monde (AFP) vom 8. November 1995.
(10) El Pais vom 7. November 1995, S. 4.
(11) "Le Talmud", Paris 1986, Ed. Payot, S. 104.
(12) Albright, Les religions dans le Moyen Orient, S. 159.
(13) Albright, a.a.O., S. 329 bis 341.
(14) Mircea Eliade, Histoire des croyance et des idées religieuses, Bd. 1, S. 190.
(15) ebenda S. 191.
(16) Jules Monchanin: "Mystique de l'Inde mystère chrétien", S. 231 - 229.
(17) K. M. Kenyon: Digging up Jericho, London 1957, S. 256-265; Archaeology and Old Testament, Oxford 1967, Verlag D. Winton, Stichwort "Jericho", insbesondere S. 272-274; H.-J. Franken, Tell es-Sultan and Old Testament Jericho, in +OTS+ 14 (1965), S. 189-200; M. Weippert, Die Landnahme der israelitischen Staemme, S. 54 - 55.
(18) Pater de Vaux, Histoire ancienne d'Israel, Paris 1971, Ed. Lecoffe & Gabalda, Bd. 1, S. 565; siehe Judith Marquet-Krause, Les fouilles de 'Ay (Et-Tell) (in den Jahren 1933-35), Paris 1949, und J. A. Callaway (ab 1964), Basor 178, S. 13-40; RB, 72 (1963), S. 409-415; K. Schoonover, RB 75 (1968), S. 243-247; 76 (1969), S. 423-426; J.A. Callaway, Basor, 196 (Dez. 1969), S. 2 - 16.
(19) Menahem Begin, La Révolte: Histoire de l'Irgun, Ed. Albatros 1978, S. 200.
(20) Jerusalem Post vom 10. August 1977.
(21) Rabbi Cohen, Le Talmud, Paris 1986, S. 104.
(22) Prozesz gegen die Haupkriegsverbrecher vor dem internationalen Militaergerichtshof, Nuernberg 14. November 1945 - 1. Oktober 1946, veroeffentlicht in Nuernberg, Deutschland, 1947, amtlicher Text in deutscher Sprache, Band XII, Verhandlungstag 26. April 1946.
(23) Bernhard Loesener: Die Nuernberger Gesetze ueber das Reichsbuergerrecht und den Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre: nebst den Durchfuehrungsverordnungen sowie saemtlichen einschlaegigen Bestimmungen (insbesondere ueber den Abstammungsnahchweis) und den Gebuehrenvorschriften mit Nachtrag enthaltend die neuesten Vorschriften / im Rahmen der nationalsozialistischen Gesetzgebung dargestellt und erlaeutert von Bernhard Loesener undFriedrich U. Knost, 6. Tsd. Berlin 1936, Verlag Franz Vahlen.
(24) Thomas Nelson, The Puritans of Massachusets, in: Judaism, Bd. 16, Nr. 2, 1967.
This text is a chapter of "Die Gruendungsmythen der israelischen Politik", by Roger Garaudy.This is the German translation of "Les Mythes fondateurs de la politique israelienne", 2nd edition, Paris.
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