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Vorwort
des Übersetzers
Ich habe Ahmed Rami im Juni 1993
kennengelernt. Von Anfang an hat mich die
Persönlichkeit dieses
aussergewöhnlichen Mannes stark in ihren
Bann gezogen. So zögerte ich denn keine
Sekunde, als eine schwedische Kameradin mit der
Bitte an mich herantrat, sein 1989 beim Kultur
Förlag in Stockholm erschienenes Buch "Ein
Leben für Freiheit" ins Deutsche zu
übertragen.
Ohne Kenntnis dieser sehr interessanten
Selbstbiographie wäre sein politisches
Engagement kaum verständlich. Nicht
kühler, distanzierter Objektivismus
prägt Ahmed Ramis Werk, sondern
leidenschaftliche Parteinahme für die
Muslime und Araber.
Heute ist Ahmed Rami eine sehr bekannte
Person. Als er, gänzlich auf eigene Faust
und ohne die geringste Unterstützung
irgendeiner Organ- isation, mit den Sendungen
von Radio Islam in Stockholm begann, mögen
manche Vertreter der dort ungemein
einflussreichen zionist- ischen Lobby über
den kleinen Araber gelacht haben. Ihnen
dürfte das Lachen inzwischen gründlich
vergangen sein. Rami hat als erster in Schweden
den Kampf gegen die Arroganz der Lobby
aufgenommen.
Allerdings hat seine unzimperliche Kritik an
Zielen und Methoden der Zionisten ihn für
einige Monate hinter schwedische Gardinen
gebracht. Er nutzte die Gelegenheit, um im
Gefängnis Seminare mit Gefangenen und
Wärtern durchzuführen und Hunderte von
Exemplaren seiner Bücher zu verteilen.
Auch künftige Prozesse und die Aussicht
auf eventuelle neue Gefängnisstrafen werden
diesen Mann schwerlich einschüchtern.
Für die unter totaler zionistischer
Kontrolle stehenden schwedischen Medien ist Rami
längst der Buhmann Nummer eins.
Als er nach dem gescheiterten Putschversuch
gegen König Hassan - dieser wäre bei
einem Gelingen des Staatsstreichs an die Wand
gestellt worden - Zuflucht in Schweden fand,
feierte man ihn als heldenhaften
Freiheitskämpfer, und Premierminister Olof
Palme empfing ihn persönlich.
Seitdem er begonnen hat, die Zionisten zu
attackieren, speien die Mediencliquen Gift und
Galle gegen ihn. Wer das grosse Tabu unserer
Zeit bricht, ist für die Herrschenden
offenbar hundertmal gefährlicher als
jemand, der Staatsstreiche und die
Füsilierung von Monarchen plant.
Die islamischen Gesellschaften, auch jene,
die sich wie die iranische ernsthaft um eine
eigenständige Politik bemühen, kranken
an einem Mangel an gebildeten, mit der
westlichen Mentalität, Geschichte und
Politik vertrauten Kadern. Sie brauchen, wie
Rami meint, dringend Menschen, welche die
Verhältnisse des 20. Jahrhunderts
mindestens ebenso gut kennen wie jene des
siebten. Ihnen kann Ahmed Rami, der in Schweden
zu einem politischen Faktor ersten Ranges
geworden ist, als Vorbild dienen.
Jahrelang hat er zielbewusst seine Kenntnisse
der schwedischen Sprache, der schwedischen
politischen, gesellschaftlichen und kulturellen
Landschaft vervollkommnet, ehe er mit seinem
Radio Islam an die ffentlichkeit trat.
Gäbe es in den muslimischen Ländern
mehr Menschen seiner Klugheit und
Zielstrebigkeit, so wären sie besser dran.
Wer den Arabern und Muslimen Gutes für die
Zukunft, wer ihnen politische und geistige
Unabhängigkeit vom amerikanischen und
zionistischen Imperialismus wünscht, muss
ihnen recht viele Ahmed Ramis wünschen.
Die Übersetzung und der Druck dieser
deutschen Rami-Ausgabe sind dank der
Grosszügigkeit einer in Deutschland
lebenden Schwedin möglich geworden. Ihr
gilt unser herzlicher Dank.
Jürgen Graf
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