Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe Das iranische Modell Al Hamischmar, 12. Juli 1992 Gadi Jaziv ("Die Schass-Partei disqualifiziert sich selbst", Al Hamischmar, 5. Juli) sagt, er hätte nur lachen können, als das [israelische] Fernsehen den Exorzismus und die magischen Beschwörungen zeigte, auf die die Schass [in ihrem Wahlkampf] zurückgriff. Es ist schade, daß er sich nicht die Mühe machte, die obskure Weltsicht hinter solchen Praktiken zu verstehen. Vor der jüdischen Aufklärung lebten alle Juden unter dem Bann der Kabbala, als sie über den zuvor herrschenden halachischen Judaismus und über die Versuche triumphierte, einige philosophische Gedanken in den Judaismus einzuführen. Der Triumph der Kabbala und des gleichzeitigen falschen Messianismus folgte in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie behielt ihre absolute Macht über die jüdischen Gemeinden bis zum Beginn der jüdischen Aufklärung bei, die hauptsächlich als ein jüdischer Aufstand gegen die Macht der Kabbalisten und als eine Zurückweisung der damals erst kurz zurückliegenden jüdischen Vergangenheit zu verstehen ist. Ferner lacht Gadi Jaziv über den kabbalistischen von den sefardischen Juden praktizierten Aberglauben, wagt es aber nicht, sich über denselben Aberglauben der aschkenasischen Juden, und hier an erster Stelle der Chassiden, lustig zu machen. Kann der Grund für diese Auslassung darin bestehen, daß die [zionistische] Arbeiterbewegung die chassidische Bewegung glorifiziert hat, statt ihr zu widerstehen? Die traurige Wahrheit ist, daß die [zionistische] Arbeiterbewegung schon lange die Ideale der jüdischen Aufklärung verraten und dabei vergessen hat, daß sie nur wegen der vorangegangenen Aufklärung bestehen konnte. Sie tat es wegen der angeblich bequemen Koalition mit den religiösen und Haredi-Parteien. Somit verhielt sie sich wie die iranische Linke gegen Ende der Herrschaft des Schahs, und zwar aus ähnlichen Gründen. Ich glaube, der Hauptgrund dafür war die nur allzu menschliche Abneigung, unsere eigene unmittelbare Vergangenheit, die durch den Vater oder Großvater eines jeden von uns personifiziert ist, nicht anzuerkennen. Die Reaktionäre
unterscheiden sich von den Linkspolitikern nur dadurch,
daß sie ihre Vergangenheit blind glorifizieren,
während man von den Letzteren annimmt, daß sie
diese kritisch bewerten. Sofern wir nicht aus der traurigen
Erfahrung der iranischen Linken lernen, werden wir uns
vielleicht eines Tages in derselben Lage wiederfinden. |
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A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
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