Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe Der Verrat der [israelischen] Medien und Intellektuellen, Haarez, 2. Mai 1994 Danny Rubinstein (Haarez, 25. April) legt "die Hamas-Ideologie der Etappen" zu eng aus, zum Teil, weil das einzig interessante für ihn die Haltung der Palästinenser gegenüber dem Staate Israel ist. Nach meiner Ansicht sollten wir uns eingehender mit dem Einfluß der Hamas auf die palästinensische Gesellschaft beschäftigen. Wir sollten mehr Interesse an der Ideologie der Hamas zeigen, nach der alle politischen Rechte nicht nur den Juden, sondern auch den Christen zu verweigern sind. Es sollte uns Sorge bereiten, daß Hamas derzeit gegen jede Teilnahme der Christen an der Politik opponiert. Da im Gaza-Streifen die Christen eine kleine Minderheit sind, hatten es "die palästinensischen Kompromißler" leicht, die Rechte dieser Minorität zu ignorieren. Im Westjordanland, wo der Bevölkerungsanteil der Christen weitaus höher ist, verteidigen alle PLO-Organisationen einschließlich derer, die - aus welchen Gründen auch immer - "sozialistisch" genannt werden, die Rechte der palästinensischen Christen in der Theorie und ignorieren sie in der Praxis. Die Forderung der Hamas, bei allen Zusammenkünften, die sie mit Vertretern anderer Organisationen abhält, müsse jeder ein Moslem sein, wurde von diesen Organisationen schon seit langer Zeit stillschweigend akzeptiert. Desgleichen verweigert Hamas die Gewährung irgendwelcher politischer Rechte an Frauen. Im Gaza-Streifen hatte sie in dieser Hinsicht schon einen totalen Sieg errungen. Das Ergebnis ist, daß es keine palästinensische Organisation gibt, an deren Politik Frauen noch teilnehmen können. Im Westjordanland hat die Hamas insofern nur einen Teilsieg errungen. Dennoch dürfen Frauen nicht mehr den Zusammenkünften beiwohnen, an denen die Hamas teilnimmt. Ich habe hier nicht
die Absicht, irgendwelche politischen
Schlußfolgerungen aus diesem Stand der Dinge zu
ziehen. Ich vertrete hier lediglich die Meinung, daß
die israelischen Medien danach trachten, den
Friedensprozeß bis zu dem Punkt zu fördern, indem
sie ihre elementare Pflicht zur Meldung der Neuigkeiten
vernachlässigen können, und zwar in diesem Falle
die Nachrichten über Entwicklungen innerhalb der
palästinensischen Gesellschaft. Noch bedauerlicher ist
in meiner Sicht der Verrat einiger [israelischer]
Intellektueller, die zwar nach Frieden streben, aber kein
Wort über die vielen Verletzungen der Menschenrechte
verlieren, die während des Friedensprozesses durch die
verschiedenen palästinensischen Organisationen begangen
werden. Die schlimmsten Übeltäter sind in meiner
Sicht aber die palästinensischen Intellektuellen, die
in Israel leben, jedoch immer wieder predigen, daß wir
"uns in den Nahen Osten integrieren müssen". Ihr
Schweigen über die Verletzungen der Rechte der
palästinensischen Frauen und Christen zeigt klar,
daß sie in Wirklichkeit die Demokratie immer nur dann
wollen, wenn sie den selbstgesteckten Zielen der PLO dienen
kann. |
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A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
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