Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe
Kol Hair, 11. September 1992 Der Artikel von Jair Schedeg, in dem er ausführlich die Diskussionen zwischen Rabbiner Goren und den Haredi-Rabbinern hinsichtlich der religiösen Freigabe von Organtransplantaten beschreibt, ist dazu geeignet, dem Leser die entscheidende Frage der Diskussion zu vernebeln. Beide Seiten stimmen voll und ganz darüber überein, daß alle Unterschiede zwischen ihren entsprechenden Positionen nur für jüdische Patienten gelten. Deshalb haben die Haredim, die in der Regel gegen die zur Transplantation nötige Organentnahme aus dem Körper eines Juden sind, keine Einwände gegen eine Reise nach Europa oder in die USA, um sich dort ein Organ übertragen zu lassen. Sie setzen voraus, daß solch ein Organ mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem Körper eines Nichtjuden entnommen wurde. Die Rabbiner stimmen dem zu, weil es nur in Israel sehr wahrscheinlich ist, daß ein für die Transplantation vorgesehenes Organ aus einem jüdischen Körper stammt. Dies ist das Motiv für die ziemlich erfolgreiche Antitransplantations-Kampagne der Haredim in Israel. Mehrere
europäische Länder haben schon auf diese
Niederträchtigkeit reagiert, indem sie
Organtransplantationen für Israelis verboten. Hinter
diesem Verbot steht eine Rechtfertigung, daß die
meisten Juden, die Transplantate brauchen, in der Tat
versuchen, Organe von Nichtjuden zu erhalten, gleichzeitig
aber prinzipiell eine Organspende an Nichtjuden verweigern.
Rabbiner Goren und die Haredi-Rabbiner stimmen
vollständig darin überein, daß der
Körper eines Juden eine andere Qualität als der
eines Nichtjuden hat. Deshalb verdienen es beide
Diskussionsparteien, gleichermaßen verurteilt zu
werden.
|
|
A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
|
|||||||||||||||||||||||||
Latest Additions
The Protocols of Zion - Online - in 7 Linguages:
|